Der Klimawandel beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlags und der Meeresströmungen. Er schreitet bedrohlich schnell voran, trifft vor allem besonders vulnerable Gruppen und betrifft uns alle. Längst ist von einer Klimakrise die Rede, die die Gesundheit, Sicherheit und Ernährung, ja die gesamte Existenz der Menschheit bedroht. Wir alle bekommen den Klimawandel im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren. Laut Angaben des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen auf der Welt „hochgradig gefährdet“.
Ein Beitrag von Lukas Glaser
Weithin können drei Ursachenkomplexe unterschieden werden, die es Schüler*innen vereinfachen, einen Überblick über die vielschichtige Thematik „Klimawandel“ zu bekommen:
- kosmische Ursachen
- terrestrisch-natürliche Ursachen
- anthropogene Ursachen Anthropogene, also menschengemachte
Ursachen sind für die Schüler*innen wahrscheinlich am leichtesten nachvollziehbar. Beispiele sind die globale demografische Entwicklung, die Emission von Treibhausgasen, die Verbrennung von fossilen Energien wie Erdöl oder Kohle, die weltweite Entwaldung, die Zunahme der Bodenversiegelung sowie die Intensivierung der Massentierhaltung.
Welche Auswirkungen haben die Klimaveränderungen?
Aufgrund des Klimawandels ergeben sich global aktuell große klimatologische Veränderungen. Die vehementesten Folgen sind Temperaturanstiege (besonders in den Polarregionen und hier vor allem auf Spitzbergen und in der gesamten Barentsregion), Hitze, Dürre (Desertifikation), Wetterextreme (Zunahme von Wirbelstürmen, Hochwasser), Verlust der Biodiversität und Hungersnöte. Vor allem die sogenannten Kipppunkte des Klimas finden in der Wissenschaft besondere Beachtung, da diese Systeme irreparabel sind und zu einer sofortigen Verschlimmerung auf der Erde führen. Zu den Kipppunkten gehören unter anderem folgende Entwicklungen:
- das Abschmelzen der Polkappen und das Ansteigen des Meeresspiegels (viele Metropolen liegen am Meer)
- das Auftauen der Permafrostböden
- das Ausbleiben von Meeresströmungen wie dem Golfstrom
- der Zusammenbruch des Jetstreams Line Nagell Ylvisåker, eine Einwohnerin
Klimawandel im Unterricht thematisieren
Die genannten Kipppunkte des Klimas stehen im Zentrum des Escape Games #Stoppt den Klimawandel. Hier werden Schüler*innen ab der 9. Klasse zu Forschenden, die das Thema „Klimawandel“ genauer und spielerisch unter die Lupe nehmen. In der Lernforschung nimmt die spielerische Wissensvermittlung eine immer wichtigere, ja fast schon zentrale Rolle ein. Schüler*innen aller Altersstufen sind in der Regel motiviert, spielerisch zu lernen. #Stoppt den Klimawandel fördert dabei mehrere Kompetenzen: fachliches Wissen, Sozialkompetenz, Logik, Abstraktionsfähigkeit und Kreativität. Es kann als eine kooperative Lernform mit spielerischem Element gesehen werden und ist somit eine wertvolle Methode für einen modernen Geografieunterricht.
Escape Game: #Stoppt den Klimawandel
Voraussetzungen für den Einsatz von Spielen im Geografieunterricht sind ein hoher Realitäts- und Themenbezug sowie ein sinnvoller Spielinhalt. Beides ist in #Stoppt den Klimawandel gegeben; hinzu kommt der hohe Aktualitätsbezug durch die Themenwahl. Da das Phänomen Klimawandel unsere Schüler*innen ein Leben lang begleiten wird, haben sie ein großes Verlangen, Komplexitäten zu verstehen, über das eigene Handeln zu reflektieren und mitsprechen zu können.
Das Escape Game #Stoppt den Klimawandel kann die gesamte Klasse in fünf Gruppen aufgeteilt innerhalb von 45 Minuten spielen. Dem Escape-Konzept folgend müssen die Schüler*innen themenbezogene Rätsel lösen, die sich jeweils mit den Auswirkungen des Klimas auf eine Geosphäre (Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Pedosphäre und Biosphäre) beschäftigen.
So funktioniert das Spiel
Die optische Aufmachung des Spiels spricht die Schüler*innen sofort an. Es besteht aus insgesamt 30 Rätselkarten, die jeweils einen „Code“ auf der Rückseite haben. Diese Codes müssen benutzt werden, um weiterspielen zu können. Nur wer das Rätsel richtig löst, kann weiterspielen. Das verleiht dem Escape-Spiel eine gewisse Spannung und schärft die Herangehensweise der Schüler*innen. Alle Ergebnisse und Informationen, die sie während des Spiels erarbeiten, sind am Ende für die gemeinsame Lösung des Abschlussrätsels relevant. Das Konzept ist darauf ausgelegt, dass alle Lernenden einer Gruppe im gleichen Maß einbezogen werden.
Mithilfe des Escape Games können sich die Schüler*innen spielerisch mit der Komplexität und der Interdisziplinarität des Phänomens Klimawandel auseinandersetzen. Außerdem sollen sie verinnerlichen, dass die Klimakrise nur gemeinsam bewältigt werden kann. Das Spielen hat also einen Transfereffekt. Zudem enthält das Escape Game aufgrund seiner Alltagsnähe das Element der Situierung, was gemäß aktueller Forschung ein Kernelement von Wirksamkeit ist. Das Spielen in der Gruppe trainiert die Sozialkompetenz. Da nicht nur geografische, sondern auch physikalische und biologische Aspekte eine Rolle spielen, fördert dieses Spiel zudem das vernetzte und fächerübergreifende Denken.