digi.reporter ist ein kinderleicht zu bedienendes Content-Management-System (CMS) für Schüler:innen ab der Grundschule, mit dem sie lernen, eigenständig und rechtskonform multimediale Beiträge für eine webbasierte Veröffentlichung wie einer Online-Schulzeitung zu verfassen. Warum die digitale Beitragsarbeit gerade jetzt für Schulen so bedeutend und wie genau digi-reporter Chancengleichheit, Selbstwirksamkeit und Vernetzung fördert, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ein Beitrag von Dr. Nina Blankenberg
Im 21. Jahrhundert ist eine umfassende Medienkompetenz ein essenzieller Schlüssel für berufliche Chancen, demokratische Teilhabe und die Entwicklung einer aktiven, selbstbewussten Rolle in unserer Gesellschaft. Bereits Grundschüler:innen bewegen sich heute ganz selbstverständlich in einer Kultur der Digitalität, die ganz neue Formen der gesellschaftlichen Teilhabe bereithält. Ein unbedachtes und unvorbereitetes Verhalten darin birgt Gefahren und Risiken, auf die Schüler:innen frühestmöglich vorbereitet werden sollten.
digi.reporter ist Bildungs- und Kommunikationsmedium
digi.reporter ermöglicht Schulen als digitales Bildungsmedium eine kinderleichte Digitalisierung des Unterrichts zum fächerübergreifenden Erwerb von Medienkompetenz. Durch die selbstständige Arbeit im Content-Management-System (CMS) mit dem Ziel der Erstellung von publizierbarem und rechtskonformem Content erlernen Schüler:innen umfassende Kompetenzen im Bereich des Medienhandelns und damit zentrale Schlüsselqualifikationen. Partizipation, Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung und Faktensicherung sind somit selbstverständliche Erfahrungen von Beginn ihrer Schulzeit. So ist zum Beispiel die Auseinandersetzung mit Text- und Bildquellen im CMS verpflichtend und schult frühzeitig den Blick auf die Einhaltung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten als zentrale Grundlagen digitaler Kommunikation.
Das „beiläufige“ Ergebnis des Lernprozesses durch die Arbeit mit digi.reporter ist eine Online-Veröffentlichung, etwa in Form einer Online-Schülerzeitung oder einer Online-Projektseite der Schule, die als digitales Schaufenster Schüler:innen, Eltern und Interessierten einen aktuellen und multimedialen Einblick in den Schulalltag ihrer Schule vermittelt. Damit ist digi.reporter neben dem Bildungsmedium auch ein Kommunikationsmedium der Schule, mit dem sie sich authentisch positionieren kann.
Förderung von Chancengleichheit, Selbstwirksamkeit und Vernetzung
Die Einbindung multimedialer Formate wird mit digi.reporter kinderleicht und fördert so die Sichtbarkeit von Schüler:innen, die vielleicht (noch) nicht über eine besondere Schreibstärke verfügen, sich aber dennoch einbringen und ausdrücken möchten – sei es über Video-, Audio- oder Bildformate. Teilnehmende digi.reporter-Schulen umfassen bereits alle Schulformen, so auch Förder- und Brennpunktschulen.
Der web- und LOG IN-basierte Zugang zum System ermöglicht es jeder Schülerin und jedem Schüler, multimediale Beiträge jederzeit und von überall in der Rolle „Redakteur:in“ zu verfassen. Die „Chefredaktion“ hat darüber hinaus technisch die Möglichkeit, diese Beiträge zu redigieren und im Sinne des Peer-Ansatzes Rückmeldung zu geben. Die tatsächliche Veröffentlichung freigegebener Beiträge erfolgt ausschließlich durch eine verantwortliche Projektleitung, eine Lehrkraft oder eine andere Person über 18 Jahre.
Der digi.reporter-Lernkosmos
Mit den Modulen „LEAD & LEARN“ steht digi.reporter den betreuenden Lehrkräften organisatorisch und inhaltlich zur Seite. Im Bereich „LEAD“ finden Lehrkräfte beispielsweise rechtliche Vorlagen, die es bei der Veröffentlichung von Online-Beiträgen Minderjähriger im Internet braucht. Im Bereich „LEARN“ finden Schüler:innen etwa eine Auswahl an Selbstlernmodulen zum Thema Medienkompetenz.
Eine stetig wachsende digi.reporter-Community macht die Vernetzung unter den teilnehmenden Schulen möglich und fördert den inhaltlichen Austausch und die Unterstützung von Schulen untereinander.
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Unter www.digireporter.de finden Sie viele Beispielprojekte und können selbst digi.reporter werden.

Dr. Nina Blankenberg
Dr. Nina Blankenberg ist promovierte Betriebswirtin. Seit 2019 leitet sie eine Schülerzeitungs-AG an einer Grundschule, in der die Idee zu digi.reporter entstanden ist und die maßgeblich zu ihrer praxisnahen Umsetzung beigetragen hat. 2021 gründete sie die Werkstatt für digitale Bildung & Kommunikation gUG mit dem Ziel, Schulen auf dem Weg der Medienbildung handlungsorientiert zu unterstützen.