Digitale Medienkompetenz nimmt immer mehr Raum bei der Unterrichtsplanung ein. Gerade in den MINT-Fächern lassen sich dort ideale Anschlusspunkte knüpfen. Zwei Praxisbeispiele für den Biologie- und Mathematikunterricht zeigen, wie Apps den Unterricht komplementieren und Schülerinnen und Schüler begeistern.
Was ist möglich?
Digitale Medien im MINT-Unterricht fördern nicht nur die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Sie bieten auch die Möglichkeit, einen spürbaren Mehrwert für die Wissensvermittlung zu schaffen. Gefragt ist dabei der kreative Einsatz innovativer Apps und Tools für den Unterricht.
Einen solchen Mehrwert bietet zum Beispiel die App Virtuali-Tee. Sie macht mithilfe von Augmented Reality die menschlichen Organe für die Lernenden erlebbar. Das Organsystem wird dabei in der Anwendung direkt auf das zugehörige T-Shirt projiziert, das wahlweise von den Lernenden oder der Lehrkraft getragen wird. So bekommen die Schülerinnen und Schüler einen dreidimensionalen und realistischen Zugang zu Lage, Größenverhältnissen und Vernetzung der menschlichen Organe. Kombiniert mit einer vorangehenden Abfrage zum Vorwissen können die Lernenden so zum Beispiel den Aufbau des menschlichen Verdauungssystems spielerisch und digital kompetent erlernen und festigen.
Eine vollständige Unterrichtsbeschreibung zu dieser und anderen nützlichen Apps und Tools für den Biologieunterricht bietet die Zeitschrift „digital unterrichten BIOLOGIE“.
Was ist wichtig?
Es gibt sehr viele Tools und Apps – und bei jeder muss auch die Anwendung an sich gelernt werden. Damit sich die digitalen Medien gut in den Unterricht einfügen und nicht zu viel Zeit auf das Einarbeiten in die neue Technik entfällt, gilt es, eine bewusste Auswahl zu treffen. Mögliche Kriterien dazu sind:
- ein besonders großer Einsatzbereich, evtl. auch in mehreren Fächern (etwa GeoGebra, LearningApps usw.)
- fachdidaktisch sinnvoller Aufbau (Darstellungen sind strukturiert und werden vernetzt, anschlussfähig an bekanntes Material, konkrete Lernhandlungen werden ermöglicht)
- leicht zugänglich und übersichtlich aufgebaut
- sinnvoll in den regulären Unterricht integrierbar
Ein gutes Beispiel dafür ist die App geoboard. Auf einem digitalen Geobrett lassen sich via Drag-and-drop Gummibänder spannen und so Flächen erzeugen. Ob in der Geometrie symmetrische Figuren gespannt werden, ob Koordinaten eingeführt werden oder in der Bruchrechnung bestimmte Anteile darzustellen sind – die App ist ein gutes Arbeitsmittel, das an vielen Stellen im Mathematikunterricht sinnvoll eingesetzt werden kann.
Eine genauere Erklärung zu dieser und anderen nützlichen Apps und Tools und ihrem Einsatz im Mathematikunterricht bietet die Zeitschrift „digital unterrichten MATHEMATIK“.
Mit den Zeitschriften aus der Reihe Friedrich KOMPAKT erscheinen monatlich wertvolle Praxisbeiträge und Informationen zu digitalen Apps und Tools. Die Ideen können unmittelbar umgesetzt werden und schöpfen das volle Potenzial des digitalen Unterrichts aus.