Auf vielen Notebooks prangen seit beinahe 30 Jahren Aufkleber von Energy Star, einem internationalen Standard zur Reduzierung von Energieverbrauch und somit auch von Treibhausgasemissionen.
Die United States Environmental Protection Agency hat diesen Standard 1992 zunächst für Computer eingeführt. Green IT – umweltverträgliche Informations- und Kommunikationstechnik – begann also mit Stromsparen.
Stromverbrauch – die Spitze des Eisbergs
Auch heute noch nimmt Energieeffizienz bei den Bemühungen, die ICT-Branche umweltfreundlicher zu machen, einen zentralen Platz ein. Dabei haben sich die Prioritäten verschoben. Anfangs ging es darum, immer leistungsfähigere, effizientere Computer zu bauen. Den Stromverbrauch verringerte das nicht unbedingt. Mittlerweile ist aber dessen Minimalisierung wichtiger geworden, da lange Batterielaufzeiten gefragter sind als die ohnehin hohe Leistung.
Ab 2016 begrenzte die europäische Ökodesign-Gesetzgebung den jährlichen Gesamtverbrauch von Desktop-Computern auf 94 bis 150 kWh (abhängig von der Kategorie). Mit 27 bis 60,5 kWh/Jahr liegt der Grenzwert für Notebook-Computer um mehr als die Hälfte niedriger. Zum Vergleich: Wenn man davon ausgeht, dass ein Föhn nur wenige Minuten am Tag benutzt wird, verbraucht er ungefähr so viel Strom im Jahr wie ein Laptop (2.000 W ✕ 5 Minuten ✕ 365 Tage = 61 kWh). Trotz des scheinbar niedrigen Stromverbrauchs sind Computer und Bildschirme durch ihre schiere Zahl nach der Beleuchtung der zweitgrößte „Stromfresser“ in Büros. Die EU-Verordnung regelt, wie der jährliche Stromverbrauch berechnet wird (siehe Kasten). Die Einheit von ETEC ist Kilowattstunde (kWh). Die Einheit der verschiedenen Zustände ist Watt (W). Im ersten Term der Formel finden sich die Anzahl der Stunden im Jahr (365 ✕ 24 = 8.760) sowie die Umrechnung von W auf kW (1/1.000) wieder.
, und stehen für den ausgeschalteten Zustand, den Ruhezustand und den Leerlaufzustand. Für den Aus- und den Ruhezustand legt die Verordnung Maximalwerte fest. Der Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand muss zum Beispiel unter einem Watt bleiben. Es macht also einen sehr großen Unterschied, den Computer auszuschalten, wenn er nicht benötigt wird.
Wo viel Energie verbraucht wird
Der Stromverbrauch durch die Nutzung von Computern ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Herstellung der Geräte verbraucht ungefähr 45 Prozent der Energie, das Speichern und Senden von Daten 35 Prozent. Jedes hochgeladene Foto, jede E-Mail und jede Suchanfrage verbraucht Strom. Jeder Datenverkehr produziert Treibhausgase, wenn der Strom nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Videos auf Youtube oder Netflix verursachen dabei ungefähr 60–80 Prozent des Datenverkehrs. Das Bundesumweltamt hat festgestellt, dass Streaming über einen Glasfaseranschluss mit zwei Gramm je Stunde am sparsamsten ist. Das am weitesten verbreitete Kupferkabel (VDSL) verbraucht hingegen doppelt so viel Energie. Am schädlichsten ist mobiles 3G-Internet mit 90 Gramm je Stunde. Das entspricht ungefähr 18 Luftballons gefüllt mit . 5G wird dies auf fünf Gramm , ca. einen Luftballon voll , reduzieren. Unterwegs Videos zu streamen, ist also sehr viel klimaschädlicher als zu Hause Netflix zu gucken. Eine niedrigere Auflösung zu wählen, kann den Datenverbrauch übrigens auch um ein Zehnfaches verringern.
Trotz des stetig wachsenden Datenverkehrs stagniert der Stromverbrauch von Rechenzentren durch deren Modernisierung und effizientere Nutzung. Der zurzeit stattfindende Hyperscale Shift verbindet Tausende möglichst simpel strukturierte Server, sodass die Rechenleistung schnell, zuverlässig und vor allem effizient dem Bedarf angepasst werden kann. Die Energieeffizienz von Rechenzentren kann auf diese Weise beinah verdoppelt werden.
Müll und schädliche Stoffe
Videos auf Youtube oder Netflix verursachen dabei ungefähr 60–80 Prozent des Datenverkehrs. Das Bundesumweltamt hat festgestellt, dass Streaming über einen Glasfaseranschluss mit zwei Gramm je Stunde am sparsamsten ist. Das am weitesten verbreitete Kupferkabel (VDSL) verbraucht hingegen doppelt so viel Energie. Am schädlichsten ist mobiles 3G-Internet mit 90 Gramm je Stunde. Das entspricht ungefähr 18 Luftballons gefüllt mit . 5G wird dies auf fünf Gramm , ca. einen Luftballon voll , reduzieren. Unterwegs Videos zu streamen, ist also sehr viel klimaschädlicher als zu Hause Netflix zu gucken. Eine niedrigere Auflösung zu wählen, kann den Datenverbrauch übrigens auch um ein Zehnfaches verringern.
Trotz des stetig wachsenden Datenverkehrs stagniert der Stromverbrauch von Rechenzentren durch deren Modernisierung und effizientere Nutzung. Der zurzeit stattfindende Hyperscale Shift verbindet Tausende möglichst simpel strukturierte Server, sodass die Rechenleistung schnell, zuverlässig und vor allem effizient dem Bedarf angepasst werden kann. Die Energieeffizienz von Rechenzentren kann auf diese Weise beinah verdoppelt werden.
Green IT
Zurzeit wird Green IT vor allem noch als umweltfreundliche Herstellung und Benutzung von Computern etc. aufgefasst. Viele Unternehmen wissen auch noch zu wenig über den Stromverbrauch ihrer ITInfrastruktur. Messgeräte, um einen detaillierten Überblick über den Verbrauch zu gewinnen, haben die wenigsten.
Dennoch kann Green IT noch viel breiter definiert werden. Eine intuitiv ansprechende Unterteilung ist die folgende:
– Verbesserung des Lebenskreislaufs von Geräten: Hiermit sind unter anderem Recycling und nachhaltig hergestellte, stromsparende Ger.te gemeint.
– Verbesserung von Prozessen: Ein Beispiel wären Videokonferenzen statt Geschäftsreisen.
– Systemveränderung: Streaming hat z. B. Musik-CDs ersetzt.
Kurzum, das Ziel von Green IT ist, dass Umwelt und Klima von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren.
Dr. Frauke Hoss, Brüssel