Skip to content

Jugend forscht – wir fördern Talente

„Wir suchen die Forscher von morgen!“ – Das Motto, unter dem die Zeitschrift stern 1965 zur ersten Runde von Jugend forscht aufrief, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Der Bedarf an naturwissenschaftlich-technischen Spitzenkräften ist in Deutschland unvermindert hoch. Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs wird sich der hierzulande bereits bestehende Fachkräftemangel sogar noch verschärfen. Vor diesem Hintergrund leistet Jugend forscht einen wichtigen Beitrag, um die jungen Talente zu finden und zu fördern, die wir in Wirtschaft und Wissenschaft dringend benötigen.

Ein Beitrag von Dr. Daniel Giese

Heute wie vor knapp 60 Jahren kann Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb Modellcharakter beanspruchen, wenn es um eine effektive Talentförderung geht. Zentrale Reformansätze aus der aktuellen Bildungsdiskussion sind bei Jugend forscht seit Langem gelebte Praxis. So bietet die Projektarbeit einen optimalen Rahmen, um junge Menschen entsprechend ihren Fähigkeiten individuell zu fördern. Durch kreatives, forschendes Lernen können sich die Kinder und Jugendlichen zudem schon frühzeitig mit dem Handwerkszeug des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen und dadurch eine Methodenkompetenz erlangen, die zu den Kernqualifikationen der heutigen Wissensgesellschaft gehört. Best Practice sind bei Jugend forscht auch das eigenverantwortliche sowie das fächerübergreifende Arbeiten.

Nachhaltige Förderung

Die Talentförderung endet bei Jugend forscht nicht mit dem Wettbewerb. Vielmehr bietet Jugend forscht erfolgreichen Nachwuchswissenschaftler*innen im Anschluss zur Berufsorientierung und auf allen Ausbildungsstufen vielfältige Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Interessen zu vertiefen. Dazu gehören Forschungspraktika, Messeauftritte, Studienreisen sowie die Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen und internationalen Wettbewerben. Diese Angebote vermitteln den Nachwuchskräften frühzeitig eine zielgerichtete Orientierung und motivieren sie, entsprechend ihren Begabungen eine natur- oder ingenieurwissenschaftliche Ausbildung zu wählen. Sie erhalten zudem die Chance, Kontakte zu knüpfen, die sie später für Studium oder Beruf nutzen können. Darüber hinaus haben alle ehemaligen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Teil des Jugend forscht-Alumninetzwerks zu werden.

Wirksames Instrument zur Nachwuchsförderung

Untersuchungen belegen, dass Jugend forscht ein äußerst wirksames Instrument zur Nachwuchsförderung in Deutschland ist: Neun von zehn erfolgreichen Teilnehmenden des Wettbewerbs studieren später ein mathematisches, naturwissenschaftlich technisches oder medizinisches Fach. Im Anschluss an das Studium ist die Mehrheit der ehemaligen Bundessieger*innen im Bereich Forschung und Entwicklung an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder in Unternehmen tätig.

Gesellschaftlich breit verankertes Netzwerk

Die erfolgreiche Talentschmiede Jugend forscht ist als gesellschaftlich breit verankertes, kontinuierlich wachsendes Netzwerk organisiert, in dem sich verschiedene Gruppen und Institutionen unter dem Motto „Wir fördern Talente“ für ein gemeinsames Ziel engagieren. Auch in dieser Hinsicht ist der Wettbewerb seit Jahren beispielgebend. Bund, Länder, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen fördern Jugend forscht. Die Bundesbildungsministerin ist Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V., Schirmherr des Wettbewerbs ist der Bundespräsident.

Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft

Jugend forscht ist die älteste und größte Public-private-Partnership ihrer Art in Deutschland. Seit knapp 60 Jahren ist dieses Finanzierungsmodell ein zentrales Erfolgsrezept des Wettbewerbs. Derzeit fördern rund 250 Partner Jugend forscht mit einer jährlichen Summe von rund 10 Millionen Euro. Neben mittelständischen Firmen und weltweit agierenden Unternehmen engagieren sich auch Ministerien, Hochschulen, Forschungsorganisationen, Stiftungen und Verbände. Die Partner richten die Wettbewerbe aus, stiften Preise und fördern weitere Aktivitäten wie etwa Alumni-Veranstaltungen. Ohne ihre gemeinschaftliche Unterstützungsleistung wäre die Durchführung des Wettbewerbs nicht denkbar. Dieses innovative und zukunftsfähige Organisationskonzept war und ist eine entscheidende Voraussetzung für die stetige Erweiterung von Jugend forscht: Mittlerweile finden auf Regional-, Landes und Bundesebene mehr als 120 Wettbewerbe statt.

Jugend forscht steht für kreatives, forschendes Lernen

Ehrenamtliches Engagement als Eckpfeiler

Beispielhaft ist bei Jugend forscht auch die Bereitschaft vieler Menschen, den Wettbewerb ehrenamtlich zu unterstützen. Über 5.000 Lehrkräfte engagieren sich jedes Jahr als Projektbetreuende und Wettbewerbsleitungen. Mehr als 3.000 Fach- und Hochschullehrkräfte sowie Expert*innen aus der Wirtschaft bewerten die Arbeiten. Ihre freiwillige Mitarbeit ist ein wesentlicher Eckpfeiler des Wettbewerbs, der eine Beteiligung von derzeit mehr als 9.000 Jungforscher*innen pro Runde erst möglich macht. Es sind vor allem die Projektbetreuenden und die betrieblich Ausbildenden, die den Kindern und Jugendlichen durch ihr besonderes Engagement die Gelegenheit geben, ihre Talente bei der Erarbeitung eines Jugend forscht-Projekts gezielt zu entwickeln.

Jugend forscht 2024

Unter dem Motto „Mach Dir einen Kopf!“ ist Jugend forscht in die 59. Wettbewerbsrunde gestartet. Kinder und Jugendliche mit Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) können sich bis 30. November 2023 online anmelden. Ab Februar 2024 finden bundesweit die Regionalwettbewerbe statt. Die Teilnahmebedingungen, das Formular zur Online-Anmeldung sowie weiterführende Informationen und das aktuelle Plakat zum Download gibt es unter

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
XING
WhatsApp
Email

Ähnliche Beiträge

Version 1 (3)
11. April, 2024
Informatik ist überall, nur nicht im Unterricht – obwohl die Kultusministerkonferenz das Gegenteil empfiehlt. Immerhin surft jedes zweite Kind zwischen sechs und 13 Jahren allein im Netz. Wieso Lehrkräfte nicht auf die Politik warten müssen und schon heute tollen Informatikunterricht ohne Computer machen können, lesen Sie hier.
Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (1)
20. Dezember, 2023
Jugend forscht, Jugend debattiert, Mathematik- Olympiade oder Jugend musiziert – Schülerwettbewerbe prägen bereits seit Jahrzehnten den Unterrichtsalltag vieler Schüler*innen. Dies gilt auch und in besonderem Maße für den Bereich der ökonomischen Bildung.
Header_Entdeckt_02-2023 (17)
21. November, 2023
„Wir suchen die Forscher von morgen!“ – Das Motto, unter dem die Zeitschrift stern 1965 zur ersten Runde von Jugend forscht aufrief, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Der Bedarf an naturwissenschaftlich-technischen Spitzenkräften ist in Deutschland unvermindert hoch. Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs wird sich der hierzulande bereits bestehende Fachkräftemangel sogar noch verschärfen. Vor diesem Hintergrund leistet Jugend forscht einen wichtigen Beitrag, um die jungen Talente zu finden und zu fördern, die wir in Wirtschaft und Wissenschaft dringend benötigen.
durchblickt-Fortbildung-KlettMint-Header-Blog
Gesponserte Inhalte
25. Mai, 2023
DURCHBLICKT! unterstützt Lehrerinnen und Lehrer dabei, mehr digitale Gesundheitskompetenz und einen sicheren Umgang mit digitalen Medien in den Unterricht zu integrieren. Auf dieser Grundlage fördern sie künftige Generationen selbstbestimmt und mit den Möglichkeiten der digitalen Welt über die eigene Gesundheit zu entscheiden. Neben direkt einsatzbereiten Unterrichtsmaterialien gibt es jetzt auch exklusive Live-Fortbildungen vor Ort! Jetzt mehr erfahren und anmelden!
coding-1853305_960_720
3. April, 2023
Vor zehn Jahren gründete ein französischer Tech-Milliardär die Programmierschule 42 – ohne Lehrkräfte, Noten und Stundenpläne: 42 Heilbronn. Mittlerweile gibt es 15.000 Studierende weltweit. Ein Besuch an einem deutschen Standort.
Makespacer_03
13. März, 2023
Die „Flurschule“ oder „Industrieschule“ prägt noch heute unsere Grundrisse im Bildungsbau. Dieses letztlich 200 Jahre alte Konzept stammt allerdings aus der Zeit der Industrialisierung: Gleichförmige Tätigkeiten an gleichförmigen Arbeitsplätzen verlangten nach gleichförmigen Arbeitskräften, die eine entsprechend organisierte Schule „produzieren“ und „liefern“ sollte.
shaking-hands-3091906_960_720
27. Februar, 2023
Zahlreiche Unternehmen sind regelmäßig auf der Suche nach Fachkräftenachwuchs. Dabei geht es den Betrieben nicht nur darum, junge Menschen, die unmittelbar vor dem Schulabschluss stehen, auf sich aufmerksam zu machen. Vielmehr sind Firmen bereit, Jugendliche frühzeitig über die Vielfalt der Berufe und Karrieremöglichkeiten zu informieren. Sie als Lehrkraft können dieses Engagement für Ihre eigenen schulischen Berufsorientierungsmaßnahmen nutzen. Das wissen auch WorldSkills Germany, anerkannte Bildungsorganisation für berufliche Wettbewerbe, und Sascha Bohn, Berater von Unternehmen im Bereich des Azubimarketings.
Beitragsbild_MZ-01-23_WAT-AWT
16. Februar, 2023
In der Theorie klingt es erst mal pädagogisch und didaktisch verlockend: Umfassend ausgebildete Lehrkräfte verharren nicht stur in ihren fachlichen Grenzen, sondern unterrichten Phänomene in ihren mannigfaltigen Zusammenhängen. So erwerben Schüler*innen die Möglichkeit, Sachverhalte umfassend aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ihnen kompetent zu begegnen. Im Hinblick auf eine vollgestopfte Stundentafel scheint dies auch zeitlich effizient: Warum verschiedene Fächer aufwenden, wenn man drei oder vier Bildungsanliegen in einem zweistündigen Fach unterbringen kann?
LMS_DID_2023_Allg_Blog_MINT-Zirkel_1920_1280px
Gesponserte Inhalte
27. Januar, 2023
Vom 7. bis 11. März 2023 findet mit der didacta – die Bildungsmesse wieder eines der bekanntesten und größten Bildungsevents in Stuttgart statt. Verteilt auf fünf Hallen bietet die Bildungsbranche den BesucherInnen einen umfassenden Einblick in die neuesten Entwicklungen und Angebote von morgen.
Hands_202301
27. Januar, 2023
Die sexuelle Bildung wird an den Schulen oft ausschließlich in der Biologie verortet. Dabei ist die Erkenntnis, zu Sex gehöre mehr als Hormonausschüttungen und Genweitergabe, wahrlich nicht neu. Ein klares Zeichen dafür, dass es die der modernen Sexualpädagogik zugrunde liegende Interdisziplinarität noch nicht in die Klassenräume geschafft hat. Warum das einem bestmöglichen schulischen Aufklärungserlebnis im Wege steht und mit welchen Mitteln Lehrkräfte einen holistischen Ansatz an der eigenen Schule implementieren können, untersucht KNOWBODY.
Die richtige Technik für mehr Messkompetenz Conrad
Gesponserte Inhalte
9. Dezember, 2022
Für die Vermittlung naturwissenschaftlicher und technischer Inhalte in der schulischen und beruflichen Bildung sind gut ausgestattete Fachräume und funktionales Equipment wichtige Voraussetzungen. Relevant ist unter anderem das Erlernen verschiedener Messtechniken und das kompetente Beurteilen der Ergebnisse. Die Beschaffung passender Messtechnik ermöglicht die Conrad Sourcing Platform.
Blogbeitrag_Eine-Reise-durch-die-Zeit_Header
2. Dezember, 2022
Die ersten Passagiere im Luftraum waren keine Menschen, sondern ein Hammel, ein Hahn und eine Ente. Außerdem war nicht nur Christoph Kolumbus ein großer Abenteurer in der Geschichte der Menschheit; da gab es beispielsweise noch Ferdinand Magellan, nach dem sogar ein Teleskop und zwei Galaxien benannt worden sind. Es sind solche Anekdoten, mit denen die zwei Bücher von Volker Kratzenberg-Annies gespickt sind – und die sie so lesenswer machen.