Multimedial protokollieren und präsentieren

Das Schülerexperiment hat im naturwissenschaftlichen Unterricht einen hohen Stellenwert und wird in der Regel auch von den Schülerinnen und Schülern geschätzt. Weniger beliebt hingegen ist das Festhalten der Versuchsergebnisse, denn ein exaktes Protokoll ist zumeist mit viel Schreibarbeit verbunden. Continue reading

Schüco und Cradle to Cradle: Geht da was?

Wer bei Türen, Fassaden und Fenstern genauer hinschaut, wird oft ein Logo entdecken: Das von Schüco. Der Betrieb aus der Bauzulieferbranche mit Sitz in Bielefeld hat weltweit ungefähr 4750 Mitarbeiter. Für die Interviewreihe unseres Projekts „der positive Fußabdruck“ haben wir Stefan Rohrmus, seines Zeichens Manager Sustainibility gefragt, wie es mit Nachhaltigkeit und Cradle to Cradle bei seinem Unternehemen aussieht.

 

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Firma? Und warum?

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Als Unternehmen der Baubranche, die weltweit für 40 % des Energiebedarfs und Ressourcenverbrauchs verantwortlich ist, gehört nachhaltiges Wirtschaften mit dem Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und gesunde Baumaterialien zur unternehmerischen Verantwortung, das unseren zukünftigen Geschäftserfolg sichert. Das Ziel einer weitgehend decarbonisierten Industrie erfordert das Denken in geschlossenen Materialkreisläufen nach dem Prinzip der Denkschule Cradle to Cradle.

Wie setzen Sie das Thema Nachhaltigkeit konkret im Unternehmen um?

Schüco hat sich in 2016 eine Nachhaltigkeitsstrategie gegeben, mit der nachhaltiges Wirtschaften auf 5 Handlungsfeldern beschrieben ist: Produkt, Umwelt, Mensch, Gesellschaft und Lieferkette.

In allen 5 Handlungsfeldern bestehen bereits eine Vielzahl von Aktivitäten, die mit Zielen hinterlegt sind. Diese sind im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens auf der Homepage beschrieben. Nachhaltigkeit ist eine Haltung, kein Trend. Daher geht es um langfristige Bewußtseinsbildung bei Mitarbeitern und Partnern. Das Unternehmen organisiert für die Mitarbeiter alle 2 Jahre einen Tag der Nachhaltigkeit. Es ist aktiv in der Unternehmensstiftung 2Grad und weiteren Branchenverbänden und Initiativen, um an den Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Bausektor mit zu gestalten.

Kennen Sie Cradle to Cradle? Wenn ja, beschreiben Sie kurz, was Sie darunter verstehen.

Schüco verfolgt seit 4 Jahren strategisch den Ansatz von Cradle to Cradle, und hat bereits seit 1 Jahr eine Vielzahl seiner Produkte in C2C Bronze und Silber zertifiziert. Wir verfolgen das Ziel, alle unsere Produkte zukünftig in C2C-Qualität anbieten zu können. Wir glauben, C2C ist der weltweit führende Standard für nachhaltige Bauprodukte.

C2C, das ist für uns die Unbedenklichkeit der Materialien für Mensch und Natur, Resourcenschonung (Energie, Rohstoffe) in der Produktion und Nutzung der Produkte, sowie die Sicherstellung eines Recycling mit dem Ziel der gleichwertigen Wiederverwendung der Produkte.

Setzen Sie bereits Inhalte des C2C – Konzeptes in Ihrer Firma um?

Siehe Frage 3: alle neue Produktprojekte bekommen in ihr Lastenheft den C2C-Anspruch geschrieben. Der geplante Neubau der Unternehmenszentrale wird selbstverständlich C2C inspired sein, mit einer C2C-zertifizierten Schüco-Fassade sowie weiteren C2C-Produkten im Innenausbau.

Wo liegen für Ihre Firma und Ihre Branche die größten Herausforderungen / Schwierigkeiten in der Umsetzung von nachhaltigen Konzepten?

Die Baubranche hinkt traditionell den wirtschaftlichen Megatrends hinterher. So auch in Sachen Nachhaltigkeit. Die Marktnachfrage zu nachhaltigen Bauprodukten ist noch zu gering. Hierbei können politische Rahmenbedingungen und feste regulatorische Vorgaben helfen.

Weiterhin ist das Bewußtsein für Nachhaltigkeit in der Gesellschaft noch nicht breit verankert, so dass derartige Produkte in Ihrem Wert geschätzt würden.

Nachhaltige Produkte kosten am Ende auch immer etwas mehr. Das Ziel muß aber sein, nicht grüne und graue Produkte anzubieten, sondern nur nachhaltige. Nachhaltigkeit muß zum neuen Normal werden.

Dieses Interview ist Teil unseres Projektes „Der positive Fußabdruck“. Dabei geht es darum, dass die Lehrerin Ingrid Richl in Kooperation mit dem MINT Zirkel Schulmaterial über das Konzept Cradle to Cradle in die Schulen bringen möchte. MINT Zirkel unterstützt sie dabei und begleitet den Prozess, unter anderem mit dieser Interviewreihe. Interessant? Mehr Artikel zum Projekt „Der positive Fußabdruck“.

Tarkett: Nachhaltigkeit, die auf dem Boden bleibt

 

Wir Menschen sind oft bestrebt, den Blick nach vorne und in die Zukunft nicht zu verlieren. Beim nachhaltigen Blick für das Kommende sollte man jedoch in alle Richtungen blicken, auch nach unten. Dort findet sich der Boden, und genau diesen versucht Tarkett nachhaltig zu produzieren. Mit einem Nettoumsatz von 2,7 Milliarden Euro hat das Unternehmen 2016 bewiesen, dass es ein wichtiger Player in dem Bereich der Bodenbeläge ist. Wie sieht es also aus mit Nachhaltigkeit und C2C?

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Das ganze Leben ist ein Quiz …

… trällerte Hape Kerkeling schon 1991 und parodierte damit die Leidenschaft der Deutschen für TV-Ratespiele. Diese üben auch heute noch eine ungebrochene Faszination auf viele Menschen aus – doch statt um Kaffeemaschinen und Duschhauben fiebert das Publikum heute beim Kampf um Millionenbeträge mit. Continue reading

Nachhaltig bauen: Geht das? Thoma im Interview

Erdöl ist Basis zur Herstellung von Diesel und Benzin – doch das Vorkommen ist begrenzt und die Verbrennung schlecht für die Umwelt. Kann das synthetisch hergestellte Blue Crude ein emissionsneutraler Erdöl­ersatz werden?

Umweltfreundliche Alternativen zu den herkömmlichen Kraftstoffen sind ein wichtiges Thema des 21. Jahrhunderts. Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- oder Solaranlagen zu speichern und in Autos nutzbar zu machen, ist das große Ziel. Einen ganz anderen Weg gehen die Dresdner Entwickler des vom Bundesforschungsministerium geförderten Unternehmens Sunfire GmbH. Sie stellen einen synthetischen Ersatz für Erdöl – namens Blue Crude – her. Und da zur Synthese Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre verwendet wird, ist er – trotz der Emissionen beim Verbrennen – theoretisch emissionsneutral.

Herstellung

Das Syntheseverfahren zur Herstellung von Blue Crude lässt sich in drei Schritte unterteilen. Im ersten Schritt wird Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauer­stoff zerlegt. Hierfür wurde eine spezielle Wasserdampf-Elektrolyse entwickelt, die unter hohen Temperaturen arbeitet. Im zweiten Schritt wird Kohlenstoffdioxid mit Wasserstoff aus dem ersten Schritt zu Kohlenmonoxid reduziert. Wasserstoff und Kohlenmonoxid bilden zusammen das sogenannte Synthesegas. Dieses wird nun im dritten Schritt durch das bereits seit 1925 bekannte Fischer-­Tropsch-­Verfahren, das eigentlich zur Kohleverflüssigung bekannt ist, zu Blue Crude synthetisiert. Dieser letzte Schritt ist eine exotherme Reaktion, es wird also Energie frei, die wiederum zur Dampferzeugung für die Wasserdampf-Elektrolyse des ersten Schrittes genutzt wird. Damit werden besonders hohe Wirkungsgrade von 65 bis 70 Prozent erzielt. Das für die Synthese benötigte Kohlenstoffdioxid kann auf zwei Arten gewonnen werden. Es ist möglich, es dort abzufangen, wo es in großen Mengen entsteht, also in Kohlekraftwerken o. ä., oder es kann auch direkt aus der Luft extrahiert werden.

Vor- und Nachteile von Blue Crude

Neben der theoretischen Emissions­neu­tra­li­tät verbrennt der synthetisch hergestellte schadstoffärmer als herkömmlicher Diesel. Er ist größtenteils frei von Schwefel und Aromaten. Der entscheidende Vorteil von Blue Crude aber ist die bereits bestehende Infrastruktur. Es müssen keine neuen Raffinerien, Tankstellen oder Autos gebaut werden, lediglich neue Syntheseanlagen würden benötigt. Doch leider hat 2015 die Universität Stuttgart nachgewiesen, dass die Emissionsneutralität von Blue Crude wohl nur theoretisch erreichbar ist. Wird die Wärme, die für das Direct-­Air-­Capturing-­Verfahren benötigt wird, durch Erdgasverbrennung bereitgestellt und kommt der Rest der Energie aus erneuerbaren Energien, so ist eine CO2 -Einsparung gegenüber fossilen Brennstoffen von etwa 35 Prozent zu erwarten, wird Ökostrom verwendet, so steigt die Einsparung auf bis zu 85 Pro­zent an. Doch die Anlage hat hierbei einen sehr geringen Wirkungsgrad und wäre kaum konkurrenzfähig. Verwendet man hingegen den herkömmlichen Strommix, so ist mit deutlichen Mehr­emissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen zu rechnen. Zudem ist Blue Crude gegenüber fossilem Erdöl deutlich teurer und wäre kaum konkurrenzfähig.

Aussicht

Blue Crude wird in absehbarer Zukunft kein sinnvoller Ersatz für fossiles Erdöl sein können. Nichtsdestotrotz bietet es eine interessante Alternative zum klassischen Erdöl. Werden die Erdölressourcen knapp, kann Blue Crude zu einer wichtigen Alternative für die Chemieindustrie zur Herstellung von Kunststoffen werden.

Henrik Schopmans, Deutsches Jungforscher­netzwerk – juFORUM e.V., Karlsruhe
 | www.juforum.de

Einsteins revolutionäres Äquivalenzprinzip und das bahnbrechende Cradle to Cradle Konzept

Was haben Albert Einsteins Äquivalenzprinzip und das nachhaltige Konzept Cradle to Cradle gemeinsam? Unser Gastautor George Hohbach, der auch Ideenstifter unseres Projekts „der positive Fußabdruck“ ist, nähert sich der Fragestellung an. Dabei kommt er zu interessanten physikalischen Erkenntnissen – von Gravitation, über Symmetrie und Quantenmechanik bis zu Cradle to Cradle.Continue reading