Mit der Kampagne #klassenfahrtabersicher setzen sich über 60 Verbände, Vereine, Veranstalter und Anbieter von Unterkünften dafür ein, dass Klassenfahrten wieder sicher stattfinden können. Mit zahlreichen Informationen unterstützen sie dabei Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen. Carsten Herold, Bündnispartner und Geschäftsführer von Herolé Reisen GmbH, erklärt, warum Klassenfahrten wichtig für einen guten Start ins neue Schuljahr sind und wie gemeinsame Reisen sicher durchgeführt werden können.
Ein Interview von Jörg Schmidt
MINT Zirkel: Klassenfahrten waren aufgrund des Infektionsgeschehens viele Monate nicht möglich. Warum ist es so wichtig für Schüler*innen, dass diese gemeinsamen Reisen jetzt wieder stattfinden?
Carsten Herold: Junge Menschen wurden besonders hart von den pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen getroffen. Viele hatten nur noch selten persönlichen Kontakt zu ihren Mitschüler*innen und Lehrer*innen. Doch gute soziale Beziehungen sind in dieser Altersgruppe besonders wichtig. Wir, die Partner*innen des Bündnisses Schul- und Klassenfahrten, wollen dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche so schnell wie möglich wieder Anschluss an ihren Klassenverband finden. Klassenfahrten eignen sich hervorragend dazu. Solche Erlebnisse schweißen zusammen. Außerdem können Lehrkräfte auf Klassenfahrten Themen wie Mobbingprävention und Streitschlichtung gezielt in den Mittelpunkt stellen, sodass allen die Rückkehr ins Klassenzimmer gut gelingt. Damit so bald wie möglich alle Schüler*innen solch einem Highlight entgegenblicken können, unterstützen wir mit unserer Kampagne #klassenfahrtabersicher Lehrer*innen und Schüler*innen bei der Planung von Klassenfahrten.
Worauf muss bei der Planung geachtet werden?
Worauf müssen Lehrer*innen bei der Planung achten und wie unterstützt das Bündnis Schul- und Klassenfahrten die Schulen bei der Umsetzung?
Zu einer sicheren Klassenfahrt gehören erprobte Hygienekonzepte und eine gute Teststrategie. Das spiegelt sich auch in den Anforderungen der Bundesländer wider. Ein Kriterium ist beispielsweise die Einhaltung der geltenden Testvorgaben. Je nach regionaler Inzidenz ist das die einmalige oder zweimalige Testpflicht pro Woche. Alle Mitreisenden müssen sich vor der Abreise durch einen Bürgertest testen lassen, und bei Fahrten, die länger als drei Tage dauern, finden weitere regelmäßige Schnelltests statt. Manche unserer Partnerunterkünfte stellen zu diesem Zweck sogar eigene Testzentren zur Verfügung.
In vielen Bundesländern müssen die geplanten Reisen außerdem über eine kostenfreie Stornierungsoption verfügen. Diese Anforderungen ermöglichen eine sichere Klassenfahrt für alle Mitreisenden. Wir haben viel Erfahrung in diesem Bereich und helfen gerne bei der Umsetzung.
Was passiert, wenn sich ein*e Schüler*in auf der Klassenfahrt mit COVID-19 infiziert?
Sollte ein*e Schüler*in positiv auf COVID-19 getestet werden, gibt es bei innerdeutschen Reisen ein sicheres und erprobtes Quarantänekonzept. Viele Unterkünfte verfügen sogar über ein separates Quarantänezimmer. So kann die betroffene Person bis zu ihrer Abholung durch eine*n Erziehungsberechtigte*n isoliert werden.
Wie sieht es mit Testverweigerern aus? Dürfen Schüler*innen auch ohne negativen Test mit auf Klassenfahrt?
Die Testpflicht auf Klassenfahrten ist durch die Kultusministerien geregelt. Wer mitreisen möchte, muss die geltenden Testvorgaben einhalten. Schüler*innen, die eine Testung verweigern, dürfen nicht teilnehmen. Den Mitreisenden stehen die Bürgertestung oder möglicherweise Testkits der Schule zur Auswahl. Die Testpflicht entfällt ausschließlich für vollständig geimpfte und genesene Schüler*innen.
Klassenfahrten nur für Geimpfte?
Immer mehr Lehrer*innen sind geimpft, aber viele Schüler*innen noch nicht. Welche Auswirkungen hat das?
Eine Impfung ist für Schüler*innen keine Voraussetzung für die Teilnahme an einer Klassenfahrt. Regelmäßige Tests und die Einhaltung der erprobten Hygienekonzepte geben allen Mitreisenden und den Eltern ein sicheres Gefühl bei der Planung und Durchführung der gemeinsamen Reise.
Mit welchen Einschränkungen müssen Lehrer*innen bei der Planung rechnen?
In allen Bundesländern ist die Planung von Klassenfahrten grundsätzlich wieder erlaubt.
Unter Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen steht der Planung einer gemeinsamen Reise also nichts mehr im Weg. Jedes Bundesland hat eigene Regelungen betreffend geplanter Klassenfahrten, mit denen sich die Lehrer*innen vor der Buchung vertraut machen müssen. Die Kultusministerien bestimmen, welche Reisedauer und Zielorte zulässig sind. Nicht in allen Bundesländern ist die Planung von Fahrten ins Ausland gestattet. In einigen Fällen, beispielsweise in Sachsen-Anhalt, dürfen nur Abschlussklassen Auslandsfahrten planen. Aktuelle Informationen dazu gibt auf den Webseiten der zuständigen Kultusministerien. Wir unterstützen die Schulen auch, falls eine geplante Auslandsreise nicht stattfinden kann. Durch unsere kulanten Stornierungsoptionen oder eine mögliche Umbuchung zu einem innerdeutschen Reiseziel kann die Planung also überall sofort beginnen.
Wo erhalten Lehrer*innen die wichtigsten Informationen zur Vorbereitung ihrer Klassenfahrt?
Im Rahmen der Kampagne #klassenfahrtabersicher haben die Reiseexpert*innen des Bündnisses einen Leitfaden zur Vorbereitung von Klassenfahrten zusammengestellt. Dort werden die wichtigsten Regeln für eine Reiseplanung ohne Risiko noch einmal zusammengefasst. Dieser Leitfaden steht zum Download bereit.
Was spricht dafür, jetzt mit der Planung von Klassenfahrten zu beginnen?
Klassenfahrten sind immer ein Highlight. Wer früh bucht, hat die größtmögliche Auswahl und genügend Zeit, alle Erwartungen und Wünsche gründlich zu besprechen. Eine interaktive Planung der gemeinsamen Fahrt ist besonders wichtig, damit sich alle Mitreisenden sicher fühlen. Die Regeln und Abläufe genau zu kennen, sorgt auch bei den Eltern für ein gutes Gefühl. Gemeinsame Reisen geben den Schüler*innen eine Perspektive und ein Gemeinschaftsgefühl für das neue Schuljahr. Wer noch in diesem Jahr gemeinsam sicher reisen möchte, sollte so bald wie möglich mit der Planung beginnen. Die Bündnispartner*innen stehen für alle Rückfragen zur Verfügung.