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Schülergruppen erforschen Klima, Biodiversität und Mobilität an authentischen Lernorten

Die Regionalpark-ScienceTours bieten an außergewöhnlichen Lernorten Wissens-­Abenteuer und spannende Einblicke in Wissenschaft und Forschung. Schülergruppen der Klassenstufen 7–10 treffen auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende und gehen gemeinsam aktuellen Forschungsfragen nach.

Der Mensch, die Natur und Umwelt sowie die Landschaft und die Region RheinMain stehen im Fokus von drei unterschiedlichen Thementouren. Die direkte Auseinandersetzung mit und das selbst­stän­dige Erproben von grundlegenden und aktuellen Forschungsmethoden an den jeweiligen Standorten lassen die Region Rhein­Main zur Forschungslandschaft werden. Die Rolle als Gestalter ihrer Umwelt und ihre Einflussnahme auf die Natur wird den Schülerinnen und Schülern im Verlauf der Touren deutlich. Der gemeinsame Austausch über die sich gegenwärtige Situation sowie zukünftige Szenarien verdeutlicht den Beteiligten die Notwendigkeit begründeten, wissenschaftlich basierten und verantwortungsvollen Umwelthandelns.

Wie geht es dem Schwalbach?

Der Schwalbach ist ein kleiner ca. fünf Kilometer langer Bach im Vordertaunus, dessen ökologischer Zustand im Rahmen der Thementour „Biodiversität“ von Schülerinnen und Schülern erforscht werden kann. Hierbei erhalten sie Einblicke in die Arbeit eines Gewässerforschers. Sie gehen arbeitsteilig vor und rotieren im Verlauf der Tour an unterschiedlichen Stationen. Neben der Erfassung der Gewässerstruktur durch die Erstellung eines Bachprofils ist das Messen wichtiger biotischer und abiotischer Faktoren wesentlicher Bestandteil des Tourenverlaufs. Hierbei werden das Makrozoobenthos untersucht sowie die wichtigsten physi­kalisch-­che­mi­schen Parameter erhoben. Das Entlangschreiten am Bach und dessen Kartierung, sowie das Aufspüren und Diskutieren von anthropogenen Einflüssen auf den Bachverlauf, sind ebenso vorgesehen. Die Grup­pe widmet sich außerdem der Frage, welche Rolle die (Weiter)Entwicklung von Forschungsmethoden zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse spielt. Am Beispiel der Etablierung von aktivem Monitoring zur Überwachung von Gewässern mit Potamopyrgus antipodarum, der neuseeländischen Zwerg­deckel­schnecke, wird die Rolle universitärer Forschung erläutert.

Prima Klima in der Stadt?

Das Regionalpark Portal Wetterpark Offenbach ist mehr als ein ausgewiesenes Naherholungsgebiet. Ein Lehrpfad veranschaulicht Informationen zum Wettergeschehen. Das Besucherzentrum hält viele interaktive Elemente bereit, sich einige Wetterphänomene durch eigenes Handeln selbst zu erschließen.
Die Thementour „Klima“ beschäftigt sich mit dem unterschiedlichen Klima auf dem Land und in der Stadt und mit der Möglichkeit der Beeinflussung durch gezielte konzeptionelle und bauliche Maßnahmen im Rahmen der Städteplanung. Die Tour beginnt mit einer Führung durch den Wetterpark entlang des Lehrpfads mit einem Meteorologen. Er nimmt mit den Jugendlichen zunächst eine Differenzierung von Wetter und Klima vor. Im Anschluss wird am Beispiel des Ballungsraumes Rhein-Main das Stadt-Klima als Problemfeld identifiziert. Die Schülerinnen und Schüler stellen Hypothesen zur Regulation auf. Sie können diese dann in einer aufwendigen Simulation, ausgestattet mit verschiedenen Messgeräten (Wärmebildkamera, Infrarotthermometer, Hygrometer und Aerometer), überprüfen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Modellstädte und -szenarien, nehmen Baumaterialprüfungen vor und diskutieren gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Messergebnisse und städtebaulichen Visionen.

Wohin führt uns Verkehrsmobilität?

Die Aussichtsbastion an der A3 in Flörsheim am Main ist ein Verkehrsknotenpunkt im Regionalpark RheinMain. Die direkt einsehbare Autobahn zählt zu Deutschlands meistbefahrenen Straßenabschnitten. Die ICE-Trasse der Verbindung Frankfurt–Köln ist unmittelbar daneben angelegt. Vom erhobenen Aussichtspunkt aus lassen sich zudem nahezu alle Flugbewegungen (Starts und Landungen) am Frankfurt Airport beobachten. Die Thementour „Mobilität“ arbeitet zu Beginn die historische Bedeutung von Mobilität und deren Entwicklung auf. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Einblicke in die Verkehrsgeschichte des Lernortes, bevor die aktuelle Situation im Rahmen einer arbeitsteiligen Verkehrszählung erfasst wird. Um die Rolle des Verkehrs beim Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu verdeutlichen, werden mit den erhobenen Messdaten Modellrechnungen vorgenommen. Dass Verkehrsmobilität auch als Geräuschkomponente erfahr- und messbar ist, erarbeitet die Lerngruppe in einer weiteren Studie über Schallpegelmessungen an verschiedenen Orten rund um die Aussichtsbastion.
Die Verkehrsmobilität verändert sich und muss gestaltet werden. Deswegen sind im letzten Teil der Tour Visionäre gefragt, die sich an der Planung zukünftiger Szenarien beteiligen können. Sie skizzieren ihre Vorstellungen zum Verlauf von Verkehrswegen in Städten, zur Beteiligung bereits entwickelter oder zu entwickelnder Verkehrsmittel unter Berücksichtigung verschiedener Bedarfsgruppen und bringen dies in eine sicherlich nicht ganz abzuschließende Diskussion ein.

Christian Dietz

 

Informationen und Materialien

Die 4–5-stündigen Touren werden als Kooperationsprojekt des Regionalparks RheinMain, der Goethe-Universität Frankfurt/Main und des Regionalverbands FrankfurtRheinMain angeboten. Sie sind für Lehrkräfte ein Rund-­um-­sorglos-­Paket. Mit Ausnahme der Anreise entstehen keine Kosten.

Das didaktische Begleitmaterial, die Schülerarbeitshefte, eine Checkliste zur Vorbereitung und ein Elternbrief-­Vordruck finden Sie hier:

www.regionalpark-sciencetours.de

 

Kontakt und Terminanfragen:

Projektbüro Regionalpark-ScienceTours

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Telefon: 069/798 42278

[email protected]

 

 

 

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