Carl Weiske: Textil nachhaltig produzieren?

Carl Weiske zählt in unserer Interviewreihe für das Projekt „der positive Fußabdruck“ zu den kleineren Unternehmen. Der innovative Betrieb aus den Nordosten Bayerns ist in der Textilindustrie tätig und entwickelt Polymere, Fasern und chemische Hilfsmittel. Auch hier haben wir nachgefragt: Ist es möglich, in der Textilindustrie nachhaltigt zu produzieren? Wie wird hier Nachhaltigkeit umgesetzt?

 

Nachhaltigkeit zu fordern ist das Eine, sie tatsächlich auch umzusetzen das Andere. So ist es auch bei dem Konzept Cradle to Cradle (kurz: C2C), das hinter unserem Projekt „Der positive Fußabdruck“ steht. Gemeinsam mit Ingrid Richl hat der MINT Zirkel Unternehmen aus ganz Deutschland angefragt: Wie sieht es bei Ihnen mit Nachhaltigkeit und C2C aus? Ob Licht, Textilien, Stifte oder Häuser: Schüler*innen können sich über die spannenden Möglichkeiten informieren. Teil 7: Carl Weiske.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Firma? Und warum?

Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Wir möchten mit unserer Arbeit Nutzen bieten. Dabei streben wir drei Arten von Nachhaltigkeit an: ökonomische, soziale & ökologische Nachhaltigkeit.

Wie setzen Sie das Thema Nachhaltigkeit konkret im Unternehmen um?

Wie gesagt setzen auf verschiedene Arten von Nachhaltigkeit. Zuerst ökonomische Nachhaltigkeit. Dazu gehören permanente Innovation, Synergien und das Motto „Nutzen statt Profitorientierung“. Außerdem folgt die Soziale Nachhaltigkeit: Qualitätsführerschaft & Erhalt von Arbeitsplätzen in Europa durch synergetische Zusammenarbeit als Vision, Stärkung der Textilindustrie in Europa und Social Impact. Zuletzt die Ökologische Nachhaltigkeit. Das bedeutet für uns eine eigene Faserproduktion (REACH-Konformität durch eigene Polymerrezeptur), Forschungsprojekte mit dem doppelten Recyclingkreislauf und das Nutzen von Polyester aus recycelten PET-Flaschen.

Kennen Sie Cradle to Cradle? Wenn ja, beschreiben Sie kurz, was Sie darunter verstehen.

Ja – wir verstehen darunter die Vision der abfallfreien Wirtschaft. Wir haben derzeit ein Forschungsprojekt zu diesem Thema mit dem Ziel des doppelten Recyclingkreislaufs.

Zunächst stellen wir Garn aus recycelten PET-Flaschen her. Dies wird dann beispielsweise für Arbeitsbekleidung verwendet. Nach einigen Jahren werden die Stoffe wieder eingesammelt und mittels einer speziell entwickelten Technologie recycelt – so, dass im Anschluss ein neues Garn entsteht.

Wo liegen für Ihre Firma und Ihre Branche die größten Herausforderungen / Schwierigkeiten in der Umsetzung von nachhaltigen Konzepten?

Bezüglich unseres Projekts des doppelten Recyclingkreislaufs liegt die Herausforderung darin, ein Netzwerk zur Sammlung der recycelten Arbeitsbekleidung aufzubauen sowie geeignete Lösungen zur Substitution bisheriger Polymere zu erforschen. Das Recycling normaler Bekleidung ohne Hintergrundwissen bezüglich der Inhaltsstoffe, ist technisch nicht umsetzbar. Daher fokussieren wir uns auf Arbeitsbekleidung.

Dieses Interview ist Teil unseres Projektes „Der positive Fußabdruck“. Dabei geht es darum, dass die Lehrerin Ingrid Richl in Kooperation mit dem MINT Zirkel Schulmaterial über das Konzept Cradle to Cradle in die Schulen bringen möchte. MINT Zirkel unterstützt sie dabei und begleitet den Prozess, unter anderem mit dieser Interviewreihe. Interessant? Mehr Artikel zum Projekt „Der positive Fußabdruck“.

Mit Viren um die Wette durch den menschlichen Körper fliegen – Lernen in der Virtuellen Realität macht dies möglich!

Jeder kennt sie, diese seltsam anmutenden VR-Brillen – und im Netz kursieren etliche lustige Videos von Personen, die in einer gewöhnlichen Umgebung plötzlich anfangen wie wild mit den Händen zu fuchteln oder gar vom Stuhl kippen.Verwendet wird diese Technologie bislang vor allem in der Gaming-Welt, aber auch im Bauwesen können Kunden mit Hilfe der Brille schon vor Fertigstellung in entstehende Wohnungen geführt werden. Das Potential dieser VR-Brillen sah auch Dr. Daniel Roth, ein engagierter Lehrer am Karlsruher Lessing-Gymnasium, und entwickelt mit einem Team aus Mittelstufenschülern einen unterrichtsrelevanten Einsatz: Ein Computer-Spiel über ein biologisches Thema.

Gefördert wurde der Einsatz dieser besonderen Technologie mit Geldern der Baden-Württemberg Stiftung, die es sich im Rahmen der von Klett MINT begleiteten Initiative mikro makro mint zur Aufgabe gemacht hat, MINT-Projekte von Schülerinnen und Schülern finanziell zu unterstützen. Ihr Ziel ist es Schülerinnen und Schülern die Beschäftigung mit den MINT-Fächern näher zu bringen und Eigeninitiative anzuregen. Wenn auch Sie ein Projekt mit einem Schülerteam auf die Beine stellen wollen, finden Sie alle wichtigen Zahlen, Fakten und Impressionen rund um die Initiative in der Broschüre und auf  www.mikromakro-mint.de.

Jugendliche gehören zu den Hauptnutzern von VR Techniken – Schulen sollten sich diese Technologie zu Nutze machen

Augmented und Virtual Reality Techniken erreichen langsam den Consumermarkt. Die Early Adopter dieser Technik sind zu einem großen Teil Jugendliche – warum also nicht diese faszinierende Technik auch zum Lehren und Lernen in der Schule verwenden? Der folgende Kurzbericht über das Projekt des Karlsruher Schülerteams erläutert, wie ein erster Einstieg gelingen kann.

Aufwendige technische Ausrüstungen, organisatorische Kreativität und Kooperation über Altersgrenzen hinweg führen zum Projekterfolg

Modernste Technik bildet die Grundlage des Projektes: Das „HTC Vive“-System, ein zum Spielen und Programmieren geeigneter Hochleistungsrechner und schließlich ein geeigneter Raum, der zum VR-Labor umgewidmet werden kann. Das HTC-Vive besteht aus einem Headset, zwei Barken sowie zwei Controllern. Das Headset enthält zwei hochauflösende Displays, die dem Spieler* eine 3D-Ansicht der virtuellen Realität ermöglichen. In Headset und Controller eingebaute Sensoren ermitteln mit Hilfe der an den Wänden installierten Barken deren exakte Position und Orientierung. Angeschlossen an den leistungsfähigen Rechner ermöglicht das System dadurch die relativ freie Bewegung im virtuellen Raum: Der Spieler kann im virtuellen Raum umhergehen, sich hinsetzen und mit den Händen virtuelle Objekte manipulieren.

Nachdem die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen waren, begann das Projekt zunächst mit der Ausstattung des Raumes und der Installation der Hardware sowie der Software inkl. Unity 3D-Entwicklungsumgebung. Im flexibel zugänglichen Raum (Schlüssel im Sekretariat) und mit online gehosteter Software (GitHub) wurden nun auf Basis von Biologiebüchern Viren und Blutgefäße mit Hilfe von 3D-CAD-Software konstruiert und verschiedene Programmiersprachen wie JavaScript und C# mit Hilfe von Büchern, hilfsbereiten Unistudenten sowie YouTube studiert.

Nach einem Jahr Arbeit und der Bewältigung etlicher technischer Probleme ist im Sommer 2017 die Interaktion mit Objekten im virtuellen Raum möglich geworden. Das Spiel lässt sich erahnen: Der Spieler befindet sich in einem Blutgefäß und Viren bewegen sich auf den Spieler zu. Diese soll er einfangen und genauer betrachten.

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird hier auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.

Melden Sie Ihre jungen Forscher an beim Förderprogramm mikro makro mint der Baden-Württemberg Stiftung!

Haben auch Sie ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern geplant und sind auf der Suche nach finanzieller Unterstützung? Dann bewerben Sie sich für die aktuelle Ausschreibungsrunde der Initiative mikro makro mint der Baden-Württemberg Stiftung. Für Projekte mit einer einjährigen Laufzeit können bis zu 2500 Euro beantragt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine unvergessliche Tagesexkursion mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN auf dem Bodensee zu unternehmen. Teilnahmebedingungen, Bewerbungsbogen und weitere Informationen finden Sie unter www.mikromakro-mint.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Wie wurde aus dem Aralsee die „Aralkum“?

Nach Austeilen des Arbeitsblattes und einer allgemeinen Einführung befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit der historischen Entwicklung der Aralseeregion und erleben die Verlandung durch eine Satellitenbildzeitreihe des Satelliten Landsat von 2000–2016, die in die App integriert ist (Marker 1).

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Wilde Vorfahren unserer Haustiere – seltene Haustierrassen

Regionale, an die lokalen Gegebenheiten angepasste Haustierrassen prägten bis vor zirka 100 Jahren die bäuerlichen Landschaften. Die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft führte dazu, dass traditionelle Haustierrassen mehr und mehr von spezialisierten Rassen verdrängt wurden.

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Cradle to Cradle bei Waldmann: Licht oder Dunkel?

Nachhaltigkeit zu fordern ist das Eine, sie tatsächlich auch umzusetzen das Andere. So ist es auch bei dem Konzept Cradle to Cradle (kurz: C2C), das hinter unserem Projekt „Der positive Fußabdruck“ steht. Gemeinsam mit Ingrid Richl hat der MINT Zirkel Unternehmen aus ganz Deutschland angefragt: Wie sieht es bei Ihnen mit Nachhaltigkeit und C2C aus? Schüler*innen erhalten so einen Einblick in die spannende Lösungen, die Unternehmen schon heute nutzen. Teil 6: Waldmann.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Firma? Und warum?

Das Thema Nachhaltigkeit ist fest in unseren Unternehmenswerten verankert und bedeutet für uns eine ganze Menge. Dazu gehört ein gelebtes und zertifiziertes Umweltmanagement. Wir achten nicht erst bei unseren Leuchten, durch die Verwendung neuester LED­Technologie, sondern bereits während der Produktion auf eine hohe Energieeffizienz und begrenzen Schadstoffe, wo es uns möglich ist. Auch Recycling spielt während der Fertigung und bei unseren Produkten eine wichtige Rolle. So zählen wir zu den wenigen Unternehmen, die Leuchten mit einer Cradle to Cradle® Zertifizierung anbieten. Unsere Leuchten reduzieren zudem den Stromverbrauch unserer Kunden, haben eine lange Lebensdauer und einen niedrigen Wartungsaufwand.

Wie setzen Sie das Thema Nachhaltigkeit konkret im Unternehmen um?

Jedes Jahr verbessern wir unsere Umweltleistung durch die Umsetzung verschiedener energetischer und umweltrelevanten Ziele. Der Papierverbrauch konnte beispielsweise die letzten Jahre um rund 25 % reduziert werden. Trotz des stetigen Umsatzzuwachses ist unser Stromverbrauch seit 2012 über 10 % gesunken. Allein durch die Umstellung des Waldmann Fuhrparks auf energetisch effizientere Fahrzeuge konnte der CO² Ausstoß pro km um über 10 % verringert werden. Wir haben außerdem unsere gesamte Produktion auf LED-Beleuchtung umgestellt. Durch das Waldmann-Vorschlagswesen werden jährlich ca. 25 Verbesserungsvorschläge zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt. Durch die Installation zweier Blockheizkraftwerke und einer Photovoltaik-Anlage liegt der Anteil der selbstproduzierten Energie inzwischen bei rd. 30%. Bei Waldmann werden keine giftigen Gefahrstoffe eingesetzt, jeder Gefahrstoff wird einer regelmäßigen Substitutionsprüfung unterzogen. Das Thema Ressourcenschonung zeigt sich darin, dass unsere Abfall-Recyclingquote inzwischen bei 92% liegt, Tendenz steigend.

Kennen Sie Cradle to Cradle? Wenn ja, beschreiben Sie kurz, was Sie darunter verstehen.

Cradle to Cradle® ist eine Produktzertifizierung, die auf einem Konzept basiert, das bereits in den 1990er Jahren von Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough entwickelt wurde. „Von der Wiege zur Wiege“ lautet die Übersetzung und beschreibt die Zirkulation von Materialien und Nährstoffen in biologischen oder technischen Kreisläufen. Cradle to Cradle® hat die Natur zum Vorbild. Denn im biologischen Kreislauf zirkulieren Verbrauchsgüter, die nach ihrem Gebrauch in diesen zurückgeführt werden können, beispielsweise weil sie zu Kompost werden. Im technischen Kreislauf zirkulieren hingegen Gebrauchsgüter. Produkte werden dafür bereits im Design- und im Herstellungsprozess als Ressourcen für die nächste Nutzungsphase optimiert. Im Idealfall sind alle Bestandteile gesundheitlich unbedenklich, können nach ihrem Gebrauch zurückgewonnen und wiederverwertet werden.

Setzen Sie bereits Inhalte des C2C – Konzeptes in Ihrer Firma um?

Unsere Stehleuchte LAVIGO wurde als weltweit erste Büroleuchte mit dem international gültigen Cradle to Cradle® Zertifikat ausgezeichnet. Um die Anforderungen zu erfüllen, wurden alle verwendeten Materialien identifiziert und hinsichtlich ihrer toxikologischen und recyclingfähigen Eigenschaften bewertet und teilweise optimiert. Darüber hinaus waren für die Zertifizierung Nachweise über die Energiebilanz, die erforderliche Wassermenge und -qualität sowie die Einhaltung sozialer Kriterien Voraussetzungen. Jede Neuentwicklung wird von uns auf Umsetzbarkeit der Cradle to Cradle Kriterien geprüft.

Wo liegen für Ihre Firma und Ihre Branche die größten Herausforderungen / Schwierigkeiten in der Umsetzung von nachhaltigen Konzepten?

In Bezug auf nachhaltige Produkte liegt die Schwierigkeit in den elektronischen Komponenten, die wir als Zukaufteile für unsere Leuchten benötigen. Es gibt aktuell keinen Zulieferer, der hier komplett schadstofffreie und recyclebare Komponenten anbieten kann. Das ist sicherlich eine globale Herausforderung für elektronische Komponenten.

Dieses Interview ist Teil unseres Projektes „Der positive Fußabdruck“. Dabei geht es darum, dass die Lehrerin Ingrid Richl in Kooperation mit dem MINT Zirkel Schulmaterial über das Konzept Cradle to Cradle in die Schulen bringen möchte. MINT Zirkel unterstützt sie dabei und begleitet den Prozess, unter anderem mit dieser Interviewreihe. Interessant? Mehr Artikel zum Projekt „Der positive Fußabdruck“.

Gummibärchen – unterschätzte Leckereien!

Man nimmt sich fest, vor nur eine Handvoll zu essen, und schwupps ist die Packung Gummibärchen schon wieder leer. Wer kennt es nicht? Die bunten Bärchen kommen einfach immer gelegen, ob als leckerer Snack beim Film schauen oder als Nervennahrung beim Lernen. Was viele allerdings nicht wissen: mit Gummibären können auch spannende Versuche durchgeführt werden.Continue reading