Man nimmt sich fest, vor nur eine Handvoll zu essen, und schwupps ist die Packung Gummibärchen schon wieder leer. Wer kennt es nicht? Die bunten Bärchen kommen einfach immer gelegen, ob als leckerer Snack beim Film schauen oder als Nervennahrung beim Lernen. Was viele allerdings nicht wissen: mit Gummibären können auch spannende Versuche durchgeführt werden. Die Inhaltstoffe Gelatine, Farbstoffe und Zucker bieten eine Bandbreite an möglichen Experimenten an. Es lohnt sich also, ein paar dieser Leckereien zu verschonen und im Chemieunterricht näher zu untersuchen.
Durch die Initiative mikro makro mint möchte die Baden-Württemberg Stiftung ein solches Forschungsinteresse von Schülerinnen und Schülern fördern. Zusammen mit Klett MINT wurde deshalb im Rahmen dieser Initiative ein Buch mit Arbeitsblättern zu Experimenten rund um das Thema Forschen in der Schule entwickelt. Als kleine Kostprobe aus dem Forscherbuch, wird gezeigt, wie man Chemieunterricht mit Hilfe von Gummibärchen aufregend gestalten kann.
Vielseitigkeit von Gummibärchen erforschen – Didaktische Hinweise zum zweiten Forscherblatt
Dieses Forscherblatt bietet Schülerinnen und Schülern weitere Anregungen, mit Gummibärchen zu experimentieren: Was passiert mit ihnen im Magen? Leiten Gummibärchen elektrischen Strom und kann man diese Leitfähigkeit erhöhen? Die Forscherfragen müssen dabei nicht alle beantwortet werden und auch die Reihenfolge können die Gruppen selbst festlegen. Es ist ebenfalls denkbar, dass sich Gruppen eigene Fragestellungen überlegen und diese untersuchen wollen. Wir halten es für wichtig, hier die Eigenständigkeit zu fördern und zu unterstützen. Weisen Sie bei neuen Versuchen die Schülerinnen und Schüler auf mögliche Sicherheitsrisiken hin und erstellen Sie gegebenenfalls eine GBU.
Sollte sich eine Gruppe an einer Frage „festbeißen“, wägen Sie ab, ob Sie das zulassen oder den Schülerinnen und Schüler empfehlen, zu einem – vielleicht auch offenen – Abschluss zu kommen und sich einer neuen Frage zuzuwenden. Da in diesem Abschnitt sehr viele verschiedene Fragestellungen bearbeitet werden können, ist es besonders wichtig, dass die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse selbstständig, sauber und ausführlich im Laborbuch dokumentieren.
Material in der Gedönskiste organisieren – sie beinhaltet viele Kleinigkeiten und ermöglicht so flexibles und freies Forschen
Das freie Forschen an Gummibärchen kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen, es ist daher sinnvoll, am Ende der Stunde die weitere Planung mit den Schülerinnen und Schüler zu besprechen. Dann ist die Bereitstellung der passenden Materialien einfacher. Viele Kleinigkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern immer wieder nachgefragt und benötigt. Wir empfehlen, immer eine Kiste mit diesen Materialien zur Verfügung zu stellen (die sogenannte Gedönskiste).
Praxistipp: Enzyme für die Verdauungsexperimente gibt es normalerweise im Kühlschrank der Biosammlung.
Mögliches Untersuchungsergebnis: Sortenabhängige Leitfähigkeit kann erhöht werden
Die Leitfähigkeit von Gummibärchen ist gering, variiert jedoch zwischen den Sorten beträchtlich. Sie lässt sich z. B. durch Salzlösungen oder Säuren deutlich erhöhen. Für die Klebstoffuntersuchungen sollten sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld auf ein vergleichbares Messverfahren einigen. Das Zusammenkleben der Gummibärchen in der Tüte wird durch einen Überzug mit Bienenwachs o. Ä. verhindert.
Tipp: Den Artikel zum ersten Forscherblatt finden Sie hier.
Melden Sie die Projektideen Ihrer jungen Forscher an bei mikro makro mint
Haben die Gummibären erst einmal das Forscherinteresse geweckt, steht weiteren Experimenten nichts mehr im Weg. Wenn auch Ihre Schülerinnen und Schüler begeisterte Forscher sind und gemeinsam mit Ihnen ein eigenes Projekt starten wollen, können Sie dieses für die Initiative mikro makro mint der Baden-Württemberg Stiftung anmelden und für ein Schuljahr mit bis zu 2500 Euro gefördert werden. Teilnahmebedingungen, Bewerbungsbogen und weitere Informationen finden Sie in der Ausschreibungsbroschüre oder unter www.mikromakro-mint.de.