Skip to content

Startschuss für plus-MINT!

Jetzt geht’s los! Im September starten die ersten jungen Talente im Programm „plus-MINT“ des Vereins zur MINT-Talentförderung e. V. Was verbirgt sich dahinter? 18 Schülerinnen und Schüler, die sich in der ersten „Forscherwoche“ 2016 bei der Auswahl der Stipendiaten durchgesetzt hatten, beginnen in den plus-MINT Zügen am Internat Louisenlund an der Schlei in Schleswig-Holstein und am Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen mit ihrem spannenden Programm.

Das Spezialprogramm für Schülerinnen und Schüler, die besonders talentiert in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind und daher auch besonders gefördert werden sollen, steht zum Start der 9. Klassenstufe – und wird in Zusammenarbeit mit dem IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik der Universität Kiel weiter auf- und ausgebaut.

Entwicklung eines integrierten, allgemeinbildenden MINT-Curriculums

Das ist leichter gesagt als getan: MINT ist bisher schließlich eher ein Konstrukt mit sozioökonomischem Hintergrund, geboren aus der Not des Fachkräftemangels in der deutschen Wirtschaft oder des Mangels an naturwissenschaftlich-technischen Lehrkräften im deutschen Bildungssystem und weniger aus wissenschaftstheoretischen oder didaktischen Überlegungen heraus. Dabei gibt es gute Gründe für eine interdisziplinäre, allgemeinbildende, fachübergreifende naturwissenschaftlich-technische Bildung, nicht nur angesichts unserer zunehmend technisierten Lebenswelt, sondern auch angesichts der existenziellen Bedrohungen für unseren Planeten. Die Zukunft wird uns nicht gelingen ohne Menschen, die sich für Naturwissenschaften und Technik begeistern und die sich damit auskennen. Allerdings: Die unterschiedlichen Inhalte und didaktischen Modelle aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik unter einen Hut zu kriegen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe!

Ein Verein zur Förderung junger Talente

Der Verein zur MINT-Talentförderung e. V. wurde Ende 2015 gegründet – mit dem Ziel, die besten MINT-Talente im Schulbereich zu finden und diese konsequent und zielgerichtet zu fördern, unabhängig von deren sozialer Herkunft und Nationalität.

Dabei konzentriert sich der Verein zunächst auf die Einrichtung entsprechender plus-MINT Spezialklassen in Internaten, denn sie sind perfekte Orte für eine erfolgreiche Begabtenförderung. Sie bieten Kindern einen lebendigen Ort zum Lernen und Leben. Schülerinnen und Schülern wird in Internaten viel Zeit und Raum gegeben, die eigenen Interessen und Begabungen systematisch auszubauen und zu einer starken Persönlichkeit heranzuwachsen – beste Voraussetzungen für eine gelungene Begabtenförderung. Indem die talentiertesten Jungen und Mädchen zusammengeholt werden, entsteht eine neue Gruppendynamik: Während Einzelne an ihrer Heimatschule in der Regel Klassenbeste sind und möglicherweise dadurch negative Erfahrungen machen, treffen sie im MINT-Internat Gleichgesinnte und ähnlich leistungsstarke Mitschülerinnen und Mitschüler. So entsteht eine neue Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch für die Lehrkräfte.

Moderne Internatspädagogik – das Birklehof-Konzept als Beispiel

Im Leben von Kindern und Jugendlichen findet Lernen in unterschiedlichen Bereichen statt: Jüngere Kinder lernen innerhalb ihrer Familien; je älter sie werden, desto stärker übernehmen Freunde diese Vorbildfunktion. Weitgehend parallel dazu findet in der Schule das sogenannte formale Lernen statt. Und in Vereinen üben sich Kinder und Jugendliche in den Bereichen Teamgeist und Verantwortung. In Internaten wie dem Birklehof werden diese unterschiedlichen Lebens- und Lernräume in einer gemeinsamen Haus- und Schulgemeinschaft abgebildet. Verantwortung und Teamgeist lernen Schülerinnen und Schüler dabei in Arbeitsgemeinschaften und bei den verschiedenen Diensten.

Dabei bietet der Birklehof auch die Geborgenheit, die junge Menschen für eine umfassende Entwicklung ihrer Persönlichkeit brauchen. Hier können sich Kinder und Jugendliche nicht nur mit ihren schulischen Leistungen, sondern mit ihren vielseitigen Interessen und Begabungen zeigen. Entsprechend differenziert und facettenreich werden sie mit ihren individuellen Fähigkeiten, aber auch in verschiedenen Rollen und Funktionen von den Erwachsenen wie auch von Mitschülerinnen und -schülern wahrgenommen und wertgeschätzt.

Im Herbst 2017 startet das plus-MINT Talentprogramm am Birklehof und fügt sich dabei nahtlos in das pädagogische Konzept des Internats im Südschwarzwald ein. Baden Württemberg lässt jedes Forscherherz höher schlagen: Automobilindustrie, Feinmechanik, Medizintechnik, Chemie und Informatik sind nur einige der Bereiche, in denen man sich später austoben könnte.

Begabtenförderung seit Jahrhunderten – das Landesgymnasium Sankt Afra

„Sapere aude.“ Unter diesem Motto wurden in Sankt Afra Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen seit Jahrhunderten gefördert. Im Sommer 2001 hat der Freistaat Sachsen diese Schule für mehrfach begabte Jugendliche wieder eröffnet. Das generalistische Bildungskonzept der staatlichen Internatsschule Sankt Afra wird seit September 2016 durch ein plus-MINT Programm ergänzt, in dem sich Begabung in besonderer Weise entfalten kann. Jungen wie Mädchen fühlen sich wohl im MINT-Bereich, entdecken ihre Liebe zu Naturwissenschaft, Mathematik, Astronomie und Informatik.

In selbst gewählten Addita öffnen sich neue Horizonte, ein offenes Labor erlaubt die Weiterarbeit an persönlichen Projekten. Mentoren begleiten in Schule und Internat individuell und sind exzellente Fachleute, die immer zu einem Gedankenaustausch bereit sind. Damit bilden Fundamentum und Additum in der Mittelstufe die Basis, auf die in der Abiturstufe drei Leistungskurse aus dem MINT-Bereich aufbauen. Daneben entsteht in Zusammenarbeit mit Universitäten und Instituten eine wissenschaftliche Arbeit.

Wer wird gefördert? Wer kann sich bewerben?

Plus-MINT sucht Deutschlands Top-Talente im MINT-Bereich, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, um sie gezielt zu fördern. Alle, die schon mal bei „Jugend forscht“ oder einer Mathematik-Olympiade, beim Känguru-Wettbewerb oder anderen Wettbewerben im mathematischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich teilgenommen haben, die sich für das Programmieren begeistern und den Rechner besser kennen als ihre Lehrer oder die in ihrer Freizeit gern an Technik tüfteln, sollten sich für ein plus-MINT Stipendium bewerben.

Ab dem 15. Dezember 2016 beginnt die offizielle Ausschreibung für die nächste Bewerbungsphase des plus-MINT Internatsstipendiums. Über die Website www.plus-mint.de können sich interessierte Schülerinnen und Schüler bis zum 15. Januar 2017 für das Stipendium bewerben. Im Anschluss an die schriftlichen Bewerbungen werden der Verein zur MINT-Talentförderung e. V. und dessen Partner die besten Bewerberinnen und Bewerber einladen und die Stipendiaten im Zuge einer intensiven „Forscherwoche“ auswählen.

Dr. Dierk Suhr

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
XING
WhatsApp
Email

Ähnliche Beiträge

Das Technik Museum Speyer beherbergt die größte Ausstellung für bemannte Raumfahrt.
Gesponserte Inhalte
1. Oktober, 2024
Lust auf eine Reise in die aufregende Welt der Technik? Die Technik Museen Sinsheim Speyer bieten Schulklassen faszinierende Einblicke in die Geschichte der Technik, der Luft- und Raumfahrt, des Automobils und vieles mehr.
Version 1 (2)
4. Juni, 2024
Zukunftskompetenzen sind in aller Munde und die Frage, wie sie in der Schule gut erlernt werden können, beschäftigt viele Lehrkräfte und Schulleitungen. Gerade der MINT-Bereich kann hier wichtige Beiträge leisten, indem praxisorientierte Lernsettings geschaffen werden, die den Erwerb überfachlicher (Zukunfts)kompetenzen ermöglichen und dabei gleichzeitig motivieren und befähigen, naturwissenschaftliche Problemstellungen zu verstehen und zu bearbeiten.
Version 1 (3)
11. April, 2024
Informatik ist überall, nur nicht im Unterricht – obwohl die Kultusministerkonferenz das Gegenteil empfiehlt. Immerhin surft jedes zweite Kind zwischen sechs und 13 Jahren allein im Netz. Wieso Lehrkräfte nicht auf die Politik warten müssen und schon heute tollen Informatikunterricht ohne Computer machen können, lesen Sie hier.
Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (1)
20. Dezember, 2023
Jugend forscht, Jugend debattiert, Mathematik- Olympiade oder Jugend musiziert – Schülerwettbewerbe prägen bereits seit Jahrzehnten den Unterrichtsalltag vieler Schüler*innen. Dies gilt auch und in besonderem Maße für den Bereich der ökonomischen Bildung.
Header_Entdeckt_02-2023 (17)
21. November, 2023
„Wir suchen die Forscher von morgen!“ – Das Motto, unter dem die Zeitschrift stern 1965 zur ersten Runde von Jugend forscht aufrief, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Der Bedarf an naturwissenschaftlich-technischen Spitzenkräften ist in Deutschland unvermindert hoch. Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs wird sich der hierzulande bereits bestehende Fachkräftemangel sogar noch verschärfen. Vor diesem Hintergrund leistet Jugend forscht einen wichtigen Beitrag, um die jungen Talente zu finden und zu fördern, die wir in Wirtschaft und Wissenschaft dringend benötigen.
durchblickt-Fortbildung-KlettMint-Header-Blog
Gesponserte Inhalte
25. Mai, 2023
DURCHBLICKT! unterstützt Lehrerinnen und Lehrer dabei, mehr digitale Gesundheitskompetenz und einen sicheren Umgang mit digitalen Medien in den Unterricht zu integrieren. Auf dieser Grundlage fördern sie künftige Generationen selbstbestimmt und mit den Möglichkeiten der digitalen Welt über die eigene Gesundheit zu entscheiden. Neben direkt einsatzbereiten Unterrichtsmaterialien gibt es jetzt auch exklusive Live-Fortbildungen vor Ort! Jetzt mehr erfahren und anmelden!
coding-1853305_960_720
3. April, 2023
Vor zehn Jahren gründete ein französischer Tech-Milliardär die Programmierschule 42 – ohne Lehrkräfte, Noten und Stundenpläne: 42 Heilbronn. Mittlerweile gibt es 15.000 Studierende weltweit. Ein Besuch an einem deutschen Standort.
Makespacer_03
13. März, 2023
Die „Flurschule“ oder „Industrieschule“ prägt noch heute unsere Grundrisse im Bildungsbau. Dieses letztlich 200 Jahre alte Konzept stammt allerdings aus der Zeit der Industrialisierung: Gleichförmige Tätigkeiten an gleichförmigen Arbeitsplätzen verlangten nach gleichförmigen Arbeitskräften, die eine entsprechend organisierte Schule „produzieren“ und „liefern“ sollte.
shaking-hands-3091906_960_720
27. Februar, 2023
Zahlreiche Unternehmen sind regelmäßig auf der Suche nach Fachkräftenachwuchs. Dabei geht es den Betrieben nicht nur darum, junge Menschen, die unmittelbar vor dem Schulabschluss stehen, auf sich aufmerksam zu machen. Vielmehr sind Firmen bereit, Jugendliche frühzeitig über die Vielfalt der Berufe und Karrieremöglichkeiten zu informieren. Sie als Lehrkraft können dieses Engagement für Ihre eigenen schulischen Berufsorientierungsmaßnahmen nutzen. Das wissen auch WorldSkills Germany, anerkannte Bildungsorganisation für berufliche Wettbewerbe, und Sascha Bohn, Berater von Unternehmen im Bereich des Azubimarketings.
Beitragsbild_MZ-01-23_WAT-AWT
16. Februar, 2023
In der Theorie klingt es erst mal pädagogisch und didaktisch verlockend: Umfassend ausgebildete Lehrkräfte verharren nicht stur in ihren fachlichen Grenzen, sondern unterrichten Phänomene in ihren mannigfaltigen Zusammenhängen. So erwerben Schüler*innen die Möglichkeit, Sachverhalte umfassend aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ihnen kompetent zu begegnen. Im Hinblick auf eine vollgestopfte Stundentafel scheint dies auch zeitlich effizient: Warum verschiedene Fächer aufwenden, wenn man drei oder vier Bildungsanliegen in einem zweistündigen Fach unterbringen kann?
LMS_DID_2023_Allg_Blog_MINT-Zirkel_1920_1280px
Gesponserte Inhalte
27. Januar, 2023
Vom 7. bis 11. März 2023 findet mit der didacta – die Bildungsmesse wieder eines der bekanntesten und größten Bildungsevents in Stuttgart statt. Verteilt auf fünf Hallen bietet die Bildungsbranche den BesucherInnen einen umfassenden Einblick in die neuesten Entwicklungen und Angebote von morgen.
Hands_202301
27. Januar, 2023
Die sexuelle Bildung wird an den Schulen oft ausschließlich in der Biologie verortet. Dabei ist die Erkenntnis, zu Sex gehöre mehr als Hormonausschüttungen und Genweitergabe, wahrlich nicht neu. Ein klares Zeichen dafür, dass es die der modernen Sexualpädagogik zugrunde liegende Interdisziplinarität noch nicht in die Klassenräume geschafft hat. Warum das einem bestmöglichen schulischen Aufklärungserlebnis im Wege steht und mit welchen Mitteln Lehrkräfte einen holistischen Ansatz an der eigenen Schule implementieren können, untersucht KNOWBODY.