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Die aktuellen Nachrichten sind düster: weitere Angriffe auf die Ukraine, Bodeninvasion im Gazastreifen, Sturmfluten wegen des Klimawandels, Armutsmigration, Inflation. Was für Aussichten für unsere Schüler*innen. Generation Dauerkrise. Die Themen beeinflussen unsere Gespräche, sie dominieren – neben Katzenvideos – das Internet, die sozialen Medien und nicht selten auch den Unterricht. Dieser Dauerkrisenmodus setzt viele Kinder und Jugendliche unter enormen Stress. Und der kommt in der Schule an. 

Zuversicht und Orientierung zurückgeben

Auch in der Forschung steht fest, dass Angststörungen, Depressionen und Ohnmachtsgefühle bei jungen Menschen zunehmen. Genau an dieser Stelle sind Lehrkräfte gefragt, denn sie sehen die Kinder oft länger als deren eigene Eltern. Es ist somit auch ihre Aufgabe, den jungen Menschen Zuversicht und Orientierung zurückzugeben. Nur wie, wenn man selbst nicht mehr durchblickt in diesem weltweiten Chaos? Damit das gelingt, muss man sich vielleicht erst mal die eigene Überforderung eingestehen. Als Lehrer*in ist man schließlich nicht dafür ausgebildet, Angststörungen zu behandeln oder politische Probleme zu lösen. Es kann helfen, mit Transparenz zu beginnen und zuzugeben, dass man selbst keine Lösungen parat hat. Man kann den jungen Menschen Respekt zollen für das, was sie verarbeiten und leisten müssen, und ihnen einen Raum für ihre Sorgen und Ängste geben. So erleben die jungen Menschen das Gefühl von Wertschätzung, und auch Lehrer*innen müssen nicht die Fassade unerschütterlicher Zuversicht aufrechterhalten. Das schafft Glaubwürdigkeit in einer Welt, die nicht selten so unglaubwürdig aussieht. Vor allem sollte in Erinnerung gerufen werden, dass nicht alles schlecht ist. Laut der Trendstudie „Jugend in Deutschland 2023“ des Bildungs- und Sozialforschers Klaus Hurrelmann nehmen die Ängste und Sorgen zwar zu, doch schauen viele junge Menschen trotz der schlechten Nachrichten positiv in die Zukunft.

Eigeninitiative anstoßen

Hier können Lehrkräfte ansetzen. Denn ein Schlüssel zur psychischen Gesundheit ist es, die Selbstwirksamkeitserwartung eines Menschen zu stärken. Oder einfacher ausgedrückt: zum Handeln zu bewegen und die Ergebnisse des eigenen Handelns zu erleben. Konkret könnte das so aussehen, die Schüler*innen darin zu unterstützen, an politischen Informationsveranstaltungen teilzunehmen, demokratische Verantwortung zu übernehmen oder ihren Idealismus auszuleben. Denn wenn man daran glaubt, dass die eigenen Fähigkeiten den Anforderungen des Lebens genügen, entwickelt man eher weniger Sorgen und Ängste.

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