Anna Schönefeld und Dr. Johannes Löhner-Böttcher sind MINT-Lehrkräfte. Ihre persönlichen Lebenswege verliefen sehr unterschiedlich, führten aber beide in die Schule nach Mecklenburg-Vorpommern.
Aus der Welt der Wissenschaft ins Klassenzimmer nach Stralsund
Dr. Johannes Löhner-Böttcher hat sich die Sonne sehr genau angesehen. Der Franke blickte auf Teneriffa durch Teleskope, promovierte in Freiburg über das Thema „Sonnenflecken“ und erkannte in Boulder/Colorado, dass ihn die Wissenschaft allein nicht erfüllt.
»Als mir klar wurde, dass ich an einem Gymnasium unterrichten möchte, stellte sich meiner Frau und mir nur noch eine Frage: Wo in Deutschland sehen wir unsere Zukunft?« Die beruflichen Perspektiven für MINT-Lehrkräfte sowie die Anziehungskraft der Ostsee machten dem Naturliebhaber die Entscheidung leicht.
Und tatsächlich: Bis Juli 2021 absolvierte er am städtischen Gymnasium Reutershagen in Rostock sein Referendariat. Mittlerweile lebt und arbeitet er in Stralsund. »Der hiesige Schulleiter Thomas Janke hat sich sehr um mich bemüht, Stralsund hat mir schon immer gut gefallen, und das Konzept des Hansa-Gymnasiums hat mich überzeugt.«
Ein Waldspaziergang führte Anna Schönefeld von Berlin nach Schwerin
Berlin war immer Anna Schönefelds Welt. Hier ging sie zur Schule, studierte Lehramt für Mathematik und Informatik, machte ihr Referendariat und arbeitete als Lehrerin sowie Fachleiterin in der Lehrkräfteausbildung.
Doch ein Waldspaziergang an der Mecklenburgischen Kleinseenplatte stellte im Februar 2018 alles auf den Kopf. „Aus heiterem Himmel sagte mein Mann, dass man hier doch sicher sehr gut leben könne.“ Aus diesem Gedanken wurden in kürzester Zeit Fakten.
Zunächst zog sie von der Bundeshauptstadt in die Landeshauptstadt Schwerin, um dort eine Koordinatorenstelle für Hochbegabte am Gymnasium Fridericianum anzutreten. Doch ihr Herz hing schon immer an der Gesamtschule. Heute arbeitet sie als Koordinatorin an der IGS Bertolt Brecht in Schwerin.
Lehren und leben in Mecklenburg-Vorpommern
MINT-Lehrkräfte finden in Mecklenburg-Vorpommern beste Bedingungen fürs Arbeiten und Leben. Das Land investiert in ein modernes Schulsystem: in mehr Stellen für Lehrkräfte und höhere Unterrichtsqualität sowie in neue Konzepte und Ganztagsschulen. Der Gestaltungsspielraum für Lehrkräfte ist groß genauso wie das Angebot an attraktiven MINT-Stellen in allen Schularten. An regionalen Schulen im ländlichen Raum erhalten MINT-Lehrkräfte ab dem Schuljahr 2023/24 einen monatlichen Zuschlag von 425,25 Euro. Das dichte Netz gebührenfreier KiTas in MV macht es insbesondere jungen Lehrkräften leichter, Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen.
Übrigens: Auch für das Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie und Physik bieten die Universitäten in Rostock und Greifswald ein inspirierendes Lernumfeld mit kurzen Wegen – natürlich auch zum Strand.