Die Weihnachtstage nahen. Für viele von uns auch eine Zeit zum Lesen. In den letzten Wochen haben wir uns wieder umgeschaut und einige spannende Bücher aus der MINT-Welt für Sie entdeckt. Werfen Sie einen Blick auf unsere weihnachtlichen Lesetipps!
Ein Beitrag von Jörg Schmidt

Warum wir sterben
Die neue Wissenschaft des Alterns und die Suche nach dem ewigen Leben
Einfach sterben? Kaum einer anderen Frage weichen wir so vehement aus wie der nach dem Tod. Anders der britisch-amerikanische Chemie-Nobelpreisträger Venki Ramakrishnan. Er nimmt seine Leser:innen mit auf die Reise durch die Molekularbiologie der Alterung und des Todes. Er skizziert, was die Forschung über den Tod zusammengetragen hat, und stellt sich der Frage, ob wir wohl irgendwann dem Tod ein Schnippchen schlagen könnten. Und auch, warum einige biologische Arten länger als andere leben, obwohl sie den gleichen biologischen Gesetzen unterliegen. Den Heilsversprechen der Anti-Aging-Apologeten setzt er wissenschaftliche Fakten entgegen. Keine besinnliche, dafür aber eine umso mehr aufrüttelnde und wichtige Lektüre. Unbedingt lesen!
Venki Ramakrishnan
Warum wir sterben. Die neue Wissenschaft des Alterns und die Suche nach dem ewigen Leben
348 Seiten, Stuttgart:
Klett-Cotta 2024. 28 €

Eat, Poop, Die
Wie Tiere unsere Welt verändern
Einfach essen, kacken, sterben: Der US-amerikanische Meeresökologe und Wissenschaftsautor Joe Roman wirft einen unverkrampften Blick auf die natürlichsten Vorgänge der Welt. Wie wird unser Planet durch das Fressen, Kacken und die Kadaver von Tieren geformt? Welche Folgen hat es für die Welt, was und wo Tiere ihre Notdurft verrichten? Scientific American schreibt, dass Roman eines der wenigen Bücher geschrieben habe, das unseren Blick auf die Welt verändert. Und nicht nur das, Roman kann auch exzellent erzählen: anschaulich und fröhlich – eben dem Gegenstand angemessen. Ein wirklich erstaunliches Buch!
Joe Roman
Eat, Poop, Die.
Wie Tiere unsere Welt verändern
304 Seiten, München:
hanserblau 2024. 18 €

Die Geschichte der Erde
Ein Atlas
Einfach die Erde darstellen? Dem französischen Geohistoriker Christian Grataloup geht es in seinem wunderbar illustrierten Atlas nicht darum, so viele historische Details wie möglich in eine Karte zu packen. Vielmehr gelingt es ihm, die großen Linien der Globalgeschichte von den Anfängen der Menschheit bis heute mithilfe von Karten zu veranschaulichen. Dabei werden neben klassischen Themen der Kartographie auch viele Aspekte aufgenommen, die in traditionellen Atlanten für gewöhnlich nicht zu finden sind: von der „Globalisierung der Ressourcen“ über Karten zum „CO2-Austausch“ sowie dem „Klimawandel und der Migration“ bis hin zu denen zur „Konventionen zum Schutz der Weltmeere“. Erhellend, anschaulich – und auch wunderbar zum Schmökern.
Christian Grataloup
Die Geschichte der Erde. Ein Atlas
320 Seiten, München:
C. H. Beck 2024. 38 €

Ab ins All!
Wie wir zu fremden Planeten kommen ohne draufzulegen
Einfach zu anderen Planeten reisen? Sie möchten komplexe wissenschaftliche Themen leicht verständlich und unterhaltsam erklärt bekommen? Dann sollten Sie in das Buch „Ab ins All“ der Wissenschaftsjournalistin Anne-Dorette Ziems schauen. Was müssten wir tun, damit der Menschheitstraum vom Weltraum und von interstellaren Reisen Wirklichkeit werden könnte? Besitzen wir die Mittel dazu? Und wenn ja, könnten wir dies überhaupt überleben? Ziems To-Do-Liste für den Aufbruch ins All macht Lust, sich mit den aktuellen Fragen der Raumfahrt zu beschäftigen. Ein spannendes, unterhaltsames und schön gestaltetes Buch!
Anne-Dorette Ziems
Ab ins All! Wie wir zu fremden Planeten kommen ohne draufzulegen
224 Seiten, Stuttgart:
Kosmos 2024. 20,00 €

Die Salze der Erde
Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben
Einfach ein komplett neuer Blick auf die Welt! Der Wissenschaftsjournalistin Kerstin Hoppenhaus gelingen faszinierende Einblicke in den Kreislauf der Elemente Kalium, Phosphor und Stickstoff. Der Wasser- und auch der Kohlenstoffkreislauf sind uns geläufig. Aber auch diese drei Bausteine des Lebens sind beständig im Erdsystem unterwegs. Kerstin Hoppenhaus zeigt, wie wir Menschen deren Ströme gestört haben und damit unsere eigenen Lebensgrundlagen gefährden. Denn Stickstoff, Kalium und Phosphor haben nicht nur großen Einfluss auf die Ökosysteme, sondern auch auf unser gesellschaftliches Zusammenleben, auf unsere Geschichte und Kultur. Wie groß die Macht dieser Elemente über unser Leben ist, wird bei der Lektüre Seite für Seite deutlicher. Pflichtlektüre – nicht nur für Chemiker:innen!
Kerstin Hoppenhaus
Die Salze der Erde.
Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben
336 Seiten, München:
Hanser 2024. 26 €